Vipshop erleidet Umsatz- und Gewinnrückgang – na und?

Die trübe Verbraucherstimmung infolge der schwächelnden Wirtschaft in China hat beim Online-Flash-Sale-Anbieter Vipshop auch im Q3 Spuren hinterlassen. Wie der Konzern mitteilte, sanken die Erlöse um 9% auf 20,7 Mrd. Renminbi (RMB; rd. 2,7 Mrd. Euro). Auch sonst überwogen in der Bilanz die Minuszeichen: Der Bruttowarenwert (GMV), wichtige Kenngröße für einen Onlinehändler, ging um 5,6% auf 40,1 Mrd. RMB zurück. Die Zahl der Bestellungen verringerte sich um 8,9% auf 163,9 Mio. Beim ber. Nettogewinn ergab sich sogar ein Minus von 29% auf 1,3 Mrd. RMB.
Die Börse reagierte relativ gelassen. Im Hinblick auf den Gewinn hatten sich Analysten zwar einen Tick mehr erhofft, der Umsatz lag allerdings leicht über den Schätzungen. Dank Kostensenkungen, Effizienzmaßnahmen und einer soliden Nachfrage im margenstarken Kleidungsgeschäft gelang es Vipshop zudem, die Bruttorendite von 23,6% auf 24,8% zu verbessern. Ebenfalls erfreulich: Die Zahl der für die Marge interessanten Super-VIP-Kunden, die für rd. die Hälfte aller Online-Einnahmen stehen, kletterte weiter um 11%.
Was der Aktie (12,90 Euro; US92763W1036) ebenfalls Halt gibt, sind das laufende Rückkaufprogramm und die attraktive Bewertung (2025er-KGV: 6,5). Darüber hinaus verzeichnet Vipshop derzeit einen starken Zugang an hochwertigen Marken und hat angekündigt, mit neuen KI-Funktionen das Kundenerlebnis zu verbessern und so das Wachstum anzukurbeln. Auch in Sachen Rentabilität will der Konzern weiteren Boden gutmachen – und dadurch letztendlich eine solide Basis für zukünftiges Wachstum schaffen, sobald die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wieder freundlicher sind.
PEM-Leser steigen bei Vipshop mit Stopp bei 9,80 Euro ein.