Emerging Markets

Tenaris – Weiteres Ölpreis-Opfer

Ob Siemens mit dem Dresser Rand, Linde mit seinem Anlagenbau oder Tenaris mit seinen Pipelines, der niedrige Ölpreis und die auf Eis gelegten Investitionen der Ölindustrie drücken in der Zulieferbranche auf die Ergebnisse. Erstaunlich gut schlägt sich dabei Tenaris.

Trotz Erlösminus um -31% auf 7,1 Mrd. Dollar und einem auch Sondereffekten geschuldeten Ergebniseinbruch von 1,9 Mrd. auf 0,2 Mrd. Dollar operativ, konnte der Stahlhersteller die EBITDA-Marge 2015 bei knapp 18% (Vj.: 26%) halten. Kostensenkungsprogramme und ein erstaunlich stabiles Pipeline-Geschäft in Südamerika halfen dabei, Schlimmeres zu verhindern.

Der Ausblick, den Paolo Rocco, CEO und Großaktionär des aus vielen Zusammenschlüssen entstandenen und eigentlich aus Italien geführten Unternehmens für 2016 gibt, lässt aber keine großen Sprünge erwarten. Die Investitionen der Öl- und Gasindustrie werden erneut deutlich zurückgehen, so Rocco kürzlich bei der Vorstellung der Bilanz. Betroffen sind vor allem die USA und Kanada. Insgesamt erwartet er einen globalen Nachfragerückgang für die Tenaris-Produkte von 20%. Klar ist allerdings auch, dass die Ölbranche nicht ewig auf Sparflamme laufen kann. So reiht sich Tenaris in die länger werdende Liste derer ein, die auf ein Anspringen der Nachfrage bei bereits leicht steigenden Ölpreisen hofft. Bis dahin werden nicht ohne Erfolg Kosten und Strukturen angepasst, so dass die Marge 2016 wenigstens nicht noch weiter sinken soll. Dem zuletzt wieder leicht gekletterten Kurs (10,53 Euro; 164 557, LU0156801721) hilft dies durchaus.

Für einen Kauf ist es aber noch etwas früh. Beobachten.

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