Telstra Aktie (AU000000TLS2)

Die Neuausrichtung bei Telstra (2,87 Euro; 909 947; AU000000TLS2) nimmt konkretere Formen an. Zu Monatsbeginn gab der australische Telefonkonzern zu, in Verhandlungen über den Verkauf der Neuseeland-Tochter TelstraClear zu stehen. Potenzieller Käufer wäre Vodafone. Daneben erhielt der Pay-TV-Sender FOXTEL, der nun doch im Konzern verbleibt, mit Robert Nason einen neuen Vorstand. Letztlich bestätigen die Vorgänge, dass Telstra nach dem Abschluss der langjährigen Verhandlungen mit der Wettbewerbsbehörde wieder mehr Handlungsfreiheit gewonnen hat.

Bei dem Telefonkonzern Telstra (2,628 Euro; 909 947; AU000000TLS2) schreitet die strategische Umwandlung voran. So gelang bereits Ende Februar der Durchbruch bei den Verhandlungen mit der nationalen Wettbewerbsbehörde ACCC. Um weiterhin am Breitbandgeschäft zu partizipieren, wird der Telefonkonzern einige interne Strukturen verändern. Bis Ende Juni 2018 müssen beispielsweise die Festnetz- und Breitbandserviceleistungen als eigener Geschäftsbereich geführt werden. Zusätzlich fordert die ACCC eine gewisse Transparenz für die Konzern-Großkunden während der Übergangszeit. Den jüngsten Vereinbarungen gingen Verhandlungsrunden über drei Jahre voraus, Anfang März erfolgte dann die finale Einigung.

Der Wettbewerb könnte im Telekommunikationssektor in Singapur durchaus noch einen Zahn zulegen. Laut örtlicher Medienberichte soll das Unternehmen View Qwest eine eigene operative Telekommunikationsgesellschaft planen und eigene Angebote vorbereiten. Für die etablierten Anbieter wie Singapore Telecom (1,81 Euro; A0K FC2; SG1T75931496), M1 (2,43 SGD; 1,359 Euro; A0M R0B; SG1U89935555) oder Star Hub (1,623 Euro; A0M VC1; SG1V12936232) besteht jedoch wenig Gefahr. Dafür dürften die hohen Investitionskosten sorgen. In den aktuell unsicheren Börsenzeiten können die Telkos ihre Defensivqualitäten ausspielen. Hohe und relativ sichere Cashflows ergeben eine Dividendenstärke, die von Anlegern in schwierigen Zeiten gesucht wird.

Die jüngsten Einzelhandelsdaten für den Juni fielen im Stadtstaat etwas schwächer aus als erwartet. Zum Vorjahr legten die Umsätze um 10,9% zu, während der Konsens 11% erwartet hatte. Zum Treiber werden der stabile Arbeitsmarkt und die steigenden Tourismuszahlen. Per Juni konnten in Singapur 14,9% mehr Touristen (6,35 Mio.) begrüßt werden. Für die ökonomische Entwicklung ist der Tourismus ein erheblicher Faktor. Im Q2 gab es in Singapur zwar eine Wachstumsdelle. Die Wirtschaft war nur noch um 0,9% gewachsen (nach 9,3% im Q1), doch dafür war in erster Linie der volatile Pharmasektor verantwortlich. Einige Unternehmen hatten ihre Produktion angepasst. Das Handels- und Industrieministerium geht jedoch davon aus, dass sich im zweiten Semester der Pharmasektor wieder erholt, weil die Unternehmen im Vorgriff einer steigenden Nachfrage ihre Produktion wieder hochfahren werden. Zur Belastung wurde im Q2 aber auch der Elektronikbereich, da der Ausstoß gesenkt wurde.

Der Telekommunikationsanbieter Telstra (2,251 Euro; 909 947; AU000000TLS2) liegt einmal mehr im Clinch mit der australischen Regierung. Eigentlich soll der Konzern mit der staatseigenen NBN Co beim Ausbau des Breitbandnetzes zusammenarbeiten und zudem seine Kunden vom Kupfer- auf das Glasfasernetz umstellen.