Halbleiterindustrie

Taiwan Semiconductor setzt noch einen drauf

Selbst das jüngste Erdbeben auf Taiwan hat Chiphersteller Taiwan Semiconductor nicht ausgebremst. Die Aktie des Apple-Zulieferers notiert unbeirrt auf Rekordhoch.

von Dominik Görg,
Das Logo des Halbleiterkonzerns TSMC
Das Logo des Halbleiterkonzerns TSMC © AdobeStock

Wie ein spitzer Pfeil bohrt sich aktuell die Kurve der TSMC-ADR (212,50 Euro; US8740391003) in noch nie erreichte Höhen. Allein seit unserer letzten Besprechung liegt das Papier 45% im Plus. Inzwischen ist aber auch die Bewertung kräftig mitgezogen. So liegt das 2025er-KGV bereits bei stattlichen 26 (10J: 22). Ist das gerechtfertigt?

Der taiwanesische Halbleiterkonzern Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) verzeichnet ein starkes Wachstum und eine hohe globale Nachfrage nach Chips – eine höhere Bewertung im Vergleich zum historischen Durchschnitt ist somit durchaus gerechtfertigt. Die am Donnerstag (16.1.) vorgelegten Q4-Zahlen lassen hieran zumindest noch keine Risse erahnen: Der Umsatz stieg im Schlussquartal um rund 39% gegenüber Vorjahr auf 868,5 Mrd. Neue Taiwan-Dollar (NTD; 25,4 Mrd. Euro). Das operative Ergebnis (EBIT) legte sogar um 57,0% auf 374,7 Mrd. NTD zu, sodass sich die EBIT-Marge kräftig von 41,6% auf 49,0% verbesserte. CFO Wendell Huang verwies auf eine hohe Nachfrage nach den 3- und 5-Nanometer-Technologien, die branchenführend sind.

„Für das erste Quartal 2025 erwarten wir, dass unser Geschäft von der Saisonalität der Smartphones beeinflusst wird, was teilweise durch das anhaltende Wachstum der KI-bezogenen Nachfrage ausgeglichen wird“, führte der Finanzvorstand fort. Für das Q1 erwarten die Taiwaner daher einen Umsatz zwischen 25,0 Mrd. und 25,8 Mrd. US-Dollar. Die Analysten erwarten im Durchschnitt lediglich 25,2 Mrd. Dollar, was eher das untere Ende des Bandes einpreist und Potenzial für positive Überraschungen schafft. Die Bruttomarge soll im Auftaktquartal 57% bis 59% erreichen nach 53,1% im Vorjahr. Auch hier erwarten Analysten mit 54,8% vergleichsweise wenig. Die avisierte EBIT-Marge soll 46,5% bis 48,5% betragen, nach 42,0% im Vorjahr sowie einer Konsenserwartung von 45,5%.

Anleger sollten Gewinne auf jeden Fall laufen lassen. Neuleser sollten eine Abkühlung nach der Hausse abwarten und bei 198,00 Euro akkumulieren. Stopp kräftig hoch auf 140,50 (117,00) Euro.

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