Shimano strampelt sich ab
Insgesamt kletterte der Umsatz 2019 um 4,4% auf 363,2 Mrd. Yen (rd. 3 Mrd. Euro), wobei das Fahrradgeschäft um 4,6% und der Anglerbedarf um 3,4% zulegten. Der operative Gewinn stieg um 3,5% auf 68 Mrd. Yen – dabei gefällt v. a. der Anstieg im Anglerzubehör um ein Fünftel auf 10,2 Mrd. Yen. Alle Zahlen lagen über den im Jahresverlauf reduzierten Zielen, verfehlten aber die Markterwartung.
Für Gj. 2020 gibt sich Konzernchef Yozo Shimano bescheiden. Weil er weitere Störungen im US-chinesischen Handel und damit auf zwei der wichtigsten Zielmärkte erwartet und in Europa von einer Fortsetzung des eher trägen Konjunkturverlaufs ausgeht, soll der Umsatz gerade einmal um 2,4% auf 372 Mrd. Yen, der operative Gewinn sogar nur um rd. 1% auf 68,7 Mrd. Yen steigen. Beim Gewinn je Aktie (126,50 Euro; 865682; JP3358000002) kalkulieren die Japaner mit einem minimalen Anstieg um 0,7% auf 563,10 Yen, die Dividende soll stabil bei 155 Yen je Anteilschein liegen.
Shimano strampelt sich also auch 2020 ziemlich ab. Zumal im Ausblick mögliche Auswirkungen des Coronavirus gar nicht thematisiert werden. Dennoch halten wir das Unternehmen für recht „immun“ gegen diese Belastung. Zudem gefällt uns die sehr solide Bilanzstruktur des 1921 gegründeten Unternehmens, das über eine hohe Eigenkapitalquote und verlässliche Cashflows verfügt. Angesichts steigender Einkommen und eines stabilen privaten Konsums könnten die Japaner 2020 vielleicht sogar positiv überraschen. Durch den Kursrutsch der Aktie seit Jahresbeginn (-16,7%) haben sich auch die Bewertungskennziffern verbessert. Aus dem für dieses Jahr angepeilten Gewinn je Aktie errechnet sich ein im historischen Vergleich moderates KGV von 25, die Dividendenrendite liegt bei 1,0%.
Shimano bleibt als solide Beimischung fürs Depot ein Kauf. Den Stopp belassen wir bei 104,25 Euro.