Emerging Markets

Großhandel

Eurocash überrascht Investoren

Die polnische Eurocash überraschte gleich doppelt positiv: Zunächst meldete der Lebensmittelhändler für das Q4 einen Umsatz von 8,2 Mrd. polnischen Złoty (PLN, rd. 1,8 Mrd. Euro). Dies entsprach einem Plus von 19,4%. Damit wurden die Schätzungen der Analysten, die im Durchschnitt mit einem Umsatz von rd. 8,0 Mrd. PLN kalkulierten, klar übertroffen.

Technologie

Meituan bleibt auf Wachstumskurs

Sinkende Konsumlaune? Beim chinesischen Online-Plattform-Tausendsassa Meituan ist davon bislang wenig zu sehen. Die Umsätze kletterten im Q4 um 21,4% auf 61,1 Mrd. Renminbi (RMB; rd. 8,2 Mrd. Euro). Die Erwartungen wurden damit klar übertroffen. Analysten hatten mit 57,9 Mrd. RMB gerechnet. Als Wachstumstreiber erwies sich wieder einmal die Sparte „New Initiatives“, in der u. a. die Einnahmen aus dem E-Commerce-Geschäft verbucht werden. Dort stiegen die Erlöse um 39,3% auf rd. 16,7 Mrd. RMB. Der deutlich größere Bereich „Core Local Commerce“ – dort bündelt Meituan das Food-Delivery-, In-store- sowie das Hotel- und Reisegeschäft – legte um 17,4% auf gut 43,5 Mrd. RMB zu. 

Logistik

Flex trumpft mit Tochter-IPO auf

Für den breit aufgestellten Auftragsfertiger Flex ist mal wieder ein Update fällig. Das Unternehmen bietet seinen Kunden – vorwiegend aus der Elektronik- und Automobilbauindustrie – seit mehr als 50 Jahren an mehr als 100 Standorten und in mehr als 30 Ländern logistische und produktionsseitige Hilfestellungen an. Qualitativ kennzeichnen die jüngsten Auszeichnungen zum Zulieferer des Jahres von General Motors und zum Logistikpartner von Lenovo für die Region EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) die hohe Zufriedenheit der Kunden. 

Elektronik

Samsung erreicht attraktive Gefilde

Samsung Electronics hat am Freitag (7.4.) eine erste Indikation für das jüngst abgelaufene Q1 vorgelegt. Demnach rechnet der Elektronikkonzern mit einem operativen Gewinneinbruch um schmerzhafte 96% auf rd. 600 Mrd. Südkoreanische Won (413 Mio. Euro; KRW). Damit liegt die Gewinnprognose rd. 31% unter der Markterwartung (873 Mrd. KRW). So oder so wird das Unternehmen bei Vorlage der endgültigen Zahlen Ende April den niedrigsten Quartalsgewinn seit 14 Jahren ausweisen. 

Weltpolitik

China setzt auf Spaltung

Es macht den Anschein, als ob es Chinas Staatspräsident Xi Jinping bei der EU zu einfach gemacht wird. Das Säbelrasseln rund um Taiwan etwa belohnte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei seinem Besuch in Peking mit Zugeständnissen: Europa dürfe sich nicht an den amerikanischen Rhythmus anpassen, sondern müsse ein dritter Pol werden.

Tokio Marine Holdings ist einer der ältesten Lebens- und Krankenversicherer Japans
Versicherungen

Tokio Marine – Defensive Qualität

Japans ältester und größter Versicherer hat jüngst (15.2.) überzeugende Zahlen zu den ersten neun Monaten (per 31.12.) des laufenden Gj. 2022/23 vorgelegt. Angetrieben durch starke Auslandsmärkte (Anteil: 54%) kletterten die Erträge um ein Fünftel auf 5,2 Bio. Yen (rd. 35 Mrd. Euro).

Industrie

Keyence profitiert vom Arbeitsmarkt

Nach Schätzungen von Fortune Business Insights soll der gesamte Automatisierungssektor mit einer annualisierten Rate von 9,8% pro Jahr bis zum Ende des Jahrzehnts wachsen. Einer der wichtigsten Player in diesem Sektor ist der japanische Konzern Keyence. 

Märkte

WEO enttäuscht beim globalen Trend

Der IWF hat seine Wachstumsschätzung mit dem aktuellen globalen Ausblick (WEO) ggü. dem Januar-Update leicht zurückgenommen. Das Basisszenario sieht nunmehr für 2023/24 ein Wachstum der Weltwirtschaft von 2,8% und 3% vor, jeweils 10 bps. weniger als zuvor und deutlich unter dem im letzten Jahr erzielten Zuwachs von 3,4%. Die Abschwächung fällt in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften mit 1,3% im laufenden Jahr, nach 2,7% im vergangenen, besonders stark aus.

Rohstoffe

Aurubis – US-Investment läuft an

Aurubis bedient mit seinem Geschäftsmodell gleich drei Themen, die starken strukturellen Rückenwind erfahren. So profitiert der Metall-Recycler sowohl von der steigenden Kupfernachfrage, die durch die Elektrifizierung befeuert wird, als auch vom stärkeren Bewusstsein für nachhaltiges Wirtschaften mit begrenzten Ressourcen. Nicht zuletzt darf die geopolitische Relevanz von Aurubis aufgrund der zunehmenden Spannungen zwischen dem Westen und China nicht unterschätzt werden. 

Rüstungselektronik

Hensoldt – Wir machen Kasse

Mit mehr als 50% Kursanstieg gehört die Hensoldt-Aktie (33,88 Euro; DE000HAG0005) auch in diesem Jahr zu den Börsengewinnern. Der Rüstungselektronik-Hersteller profitierte bereits 2022 von erhöhten Rüstungsausgaben nach dem russischen Angriffskrieg. Wie am 22.3. bestätigt, konnte der Umsatz im Vj. um 16% auf 1,7 Mrd. Euro gesteigert werden, der Auftragsbestand erreichte die Rekordhöhe von 5,4 Mrd. Euro. Das ber. EBITDA verbesserte sich um 12% auf 292 Mio. Euro.

Die schwach radioaktive Elemente werden in der Medizintechnik benötigt
Medizintechnik

Eckert & Ziegler – Ungewohnte Delle belastet

Am Ausblick entscheidet sich derzeit, ob Investoren über einer Aktie den Daumen heben oder senken (vgl. „Drahtseilakt Ausblick“ in PB v. 4.4.). Bei Eckert & Ziegler ist es eine ungewohnte Delle in der langjährigen Erfolgsgeschichte, die Aktionäre verschreckt. Weil der Gewinn 2023 um 15% auf rd. 25 Mio. Euro sinken soll, verlor das SDAX-Papier vor Wochenfrist (30.3.) in der Spitze ein Fünftel an Wert. Konzernchef Andreas Eckert gab sich im Analysten-Call zwar alle Mühe, die für uns nachvollziehbaren Gründe für den Gewinnrückgang darzulegen – doch kurzfristig überwiegen unsere Zweifel.

Märkte

Russland – Die kommende Nachkriegszeit

Allianz und Münchner Rück haben gerade die Deckung für die nach den Bombenanschlägen nicht mehr betriebsfähige Pipeline „Nordstream 1“ erneuert. Dahinter steht offenbar die Hoffnung, dass es in nicht allzu ferner Zukunft eine Rückkehr zum „business as usual“ geben könnte. Diese Hoffnung scheint auch bei jenen westlichen Unternehmen eine Rolle zu spielen, die ihr Russland-Engagement so weit als möglich aufrecht erhalten.

Börsenbarometer

PLATOW Börsenbarometer

Indizes: Bis auf den RTS (-2,3%) konnten die Schwellenländer-Indizes in der Vorwoche zulegen. Den größten Anstieg verzeichnete dabei der CECE (+4,5%), gefolgt vom ISE 100 (+4,2%), der von der weiter fortschreitenden Entwertung der Lira profitiert.

Märkte

Asien – Im Getriebe ist noch Sand

Der gerade erschienene Ausblick der ADB könnte manchen Leser eher ratlos zurücklassen. Die zentrale Botschaft lautet: „Wiedereröffnung in der Volksrepublik China hebt die regionalen Aussichten“. Das Prognose-Tableau nennt für die asiatischen Entwicklungsländer ex-China eine Wachstumsprognose für das laufende Jahr von 4,6% nach 5,3% im September-Update. Von Verbesserung also keine Spur. Auf Ebene der Regionen ist das Bild gemischt: Für Zentralasien-Kaukasus mit nun 4,4% werden zwei Zehntel mehr und für Ostasien mit 4,6% vier Zehntel mehr angesetzt, letzteres vor allem, weil Chinas Ausblick von 4,5% auf 5% heraufgesetzt wurde. Südasien wird dagegen von zuvor 6,5% auf 5,5% herabgestuft. Für Indien werden statt 7,2% „nur“ noch 6,4% angesetzt. Ebenso wird der Ausblick für Südostasien mit den ASEAN-Staaten zurückgenommen von 5% auf 4,7%. Die von der ADB erstmals für 2024 genannten Ansätze schreiben der Gesamtregion für 2023 und 2024 gleichermaßen 4,8% zu, wobei speziell für China eine Abschwächung von 5% im laufenden Jahr auf 4,5% geschätzt wird. Auch das sind zwar gute Zahlen, aber kaum Verbesserungen.

Logistik

PKP Cargo schafft den Turnaround

Als die erste Covid-19-Welle im Herbst 2020 vorbei war, hatten wir zuletzt über die polnische PKP Cargo berichtet und den Wert mit Stopp bei 2,30 Euro auf Halten abgestuft. Allerdings sorgten die weiteren Corona-Wellen für größere operative Probleme bei dem Transportunternehmen, welches im Heimatmarkt vor allem den Schienenverkehr dominiert. So rutschte die PKP-Aktie (2,49 Euro, PLPKPCR00011) schon im Späthherbst 2020 unter unseren Stopp und anschließend klar unter die Marke von 2,00 Euro. Anschließend folgten volatile Monate, in denen vor allem der Ukraine-Krieg den Kurs neu belastete. Allerdings unterschritt der Titel beim Zwischentief im Sommer 2022 die 2-Euro-Marke nicht mehr. Denn operativ befindet sich der Konzern auf Erholungskurs. 

Versandhandel

PDD Holdings korrigiert kräftig

Die chinesische E-Commerce-Plattform PDD Holdings (zuvor: Pinduoduo) kann auf ein erfolgreiches Schlussquartal zurückblicken. Trotz sinkender Verbraucherstimmung infolge der massiven Infektionswelle zum Jahresende kletterten die Erlöse um 46% auf 39,82 Mrd. Renminbi (RMB; rd. 5,3 Mrd. Euro). Den größten Zuwachs erzielte der Konzern in der Sparte Transaction Services, dort erhöhten sich die Einnahmen um 86%. Der Bereich Online Marketing Services, das Brot-und-Butter-Geschäft, wuchs um 38%.

Technologie

Xiaomi – Druck von allen Seiten

Es war schon unlängst abzusehen, dass 2022 nicht das Jahr von Chinas Technologie-Newcomer Xiaomi gewesen sein dürfte. US-Sanktionen auf Halbleiter, Lieferkettenprobleme und der Ukraine-Krieg bildeten den Korpus eines Eisbergs, an dessen Spitze sich jüngst Patentstreitigkeiten mit der chinesischen Konkurrenz Huawei gesellten. Insgesamt vier Patente soll das 2010 gegründete Unternehmen verletzt haben: zwei Patente auf 4G-/LTE-Technologien sowie zwei Patente aus dem Bereich der Smartphone-Fotografie und auf das Entsperren von Geräten. Aktuell führen beide Parteien Gespräche. Sollten diese nicht fruchten, könnte Huawei allerdings den Verkauf der betroffenen Produkte verbieten lassen. Das Ziel dürfte allerdings ein Vergleich werden, denn Vergleiche waren zuletzt die Spezialität von Huawei.

Systemgastronomie

Arcos Dorados knackt erstmals Umsatz-Milliarde

Mitte März (15.3.) bewies Arcos Dorados mit den Q4-Zahlen, dass der Wachstumskurs beim weltweit größten McDonald’s-Franchisenehmer weitergeht. Der Konzern stillt den Fast Food-Hunger in 20 lateinamerikanischen und karibischen Ländern mit über 2 300 selbst oder von Subunternehmern geführten Lokalen. In Q4 stieg der Umsatz der Restaurantkette um 30,3% und erreichte mit 1,0 Mrd. US-Dollar erstmals in einem Quartal die Mrd.-Grenze. Ausgeklammert wurden dabei die unbedeutenden, aber regelmäßig inflationsbelasteten Venezuela-Geschäfte. 

Getränkeindustrie

ThaiBev plant keine Verkäufe

Immer wieder keimen bei ThaiBev Gerüchte auf, dass Teile des Konzerns ausgegliedert und an die Börse gebracht werden sollen. Verantwortlich dafür ist zweifelsfrei das Management, welches im Vj. 20% der Bier-Sparte via IPO verkaufen wollte, seine Pläne aber im Jahresverlauf änderte (vgl. PEM v. 20.9.22). Nun gab es erneut Nachrichten über einen Börsengang des Spirituosen-Geschäfts. Doch CEO Thapana Sirivadhanabhakdi stellte schnell klar, dass dieses Segment weiterhin zum Kerngeschäft des von seinem Vater, dem Milliardär Charoen Sirivadhanabhakdi gegründeten und kontrollierten Unternehmens gehören wird. 

Industrie

Hoya – Wir lauern weiter

Denkbar knapp sind wir im März mit unserem „Abstauberlimit“ bei Hoya nicht zum Zug gekommen. Am 2.3. wechselte unsere Musterdepot-Aktie (103,10 Euro; JP3837800006) auf Tradegate zum Kurs von 90,02 Euro und damit nur zwei Cent über unserem Nachkauf-Limit den Besitzer. Mittlerweile hat sich das Papier des japanischen Herstellers von Spezialgläsern deutlich erholt, wozu auch das unverändert hohe Niveau von Aktienrückkäufen beigetragen haben dürfte. Im Februar und März wurden jeweils 1,2 Mio. Papiere im Wert von rd. 17 Mrd. Yen (rd. 117,6 Mio. Euro) zurückgekauft. Damit dürfte das Ende Januar angekündigte Rückkaufprogramm wie geplant bis zum 20.4. abgeschlossen werden, wobei insgesamt 3,6 Mio. Papiere gekauft und eingezogen werden sollen. 

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