Emerging Markets

Kaufhaus

Dino Polska spürt höhere Kosten

Lebensmitteleinzelhändler wie Aldi oder die Schwarz-Tochter Lidl liegen in Deutschland traditionell in Familienhand und sind auf dem Börsenparkett rar gesät. Daher lohnt sich der Blick ins Nachbarland Polen, wo unser Musterdepotwert Dino Polska derzeit einen massiven Expansionskurs fährt. Allein im Q1 (5.5.) eröffnete der Vollsortimenter 54 neue Stores, was zu einem Umsatzwachstum von 43% auf 5,5 Mrd. polnischen Zloty (PLN; 1,2 Mrd. Euro) beigetragen hat. Aber auch exklusive der neuen Filialen überzeugte uns der Like-for-Like-Zuwachs von 27,2%. Besonders positiv entwickeln sich Frischeprodukte, die 42% (Vj.: 38,6%) vom Umsatz ausmachen und mit denen sich der Niedrigpreisanbieter von konventionellen Discountern abhebt. 

Geopolitik

Tripolare Welt?

Die Reisediplomatie des deutschen Bundeskanzlers, jeweils mit prominenten Wirtschaftslenkern im Schlepptau, beantwortet die Frage eigentlich schon. Von einer auf Konfrontation ausgerichteten tripolaren Welt will Olaf Scholz nichts wissen, ebenso wenig von einer Deglobalisierung. China bleibt wichtig, weshalb Scholz schon im November vergangenen Jahres dorthin reiste. Die Abhängigkeiten von Peking will Scholz aber reduzieren. Deshalb ist 2023 geprägt von einer vorher nicht gekannten Reisetätigkeit in die für Deutschland und seine neue wirtschaftliche Zukunft wichtigsten Länder. So besuchte Scholz im Januar Brasilien, im Februar Indien und aktuell schon das zweite Mal Afrika.

Halbleiter

SK Hynix leidet unter Chip-Nachfrageschwäche

Geringe Nachfrage und niedrige Preise haben dem südkoreanischen Chiphersteller SK Hynix ein tiefrotes Quartal beschert. Zwischen Januar und März verzeichnete das Unternehmen einen Betriebsverlust von 1,9 Billionen Koreanischen Won (KRW; rd. 1,3 Mrd. Euro).

e-commerce

Mercadolibre wächst weiter profitabel

Mit den Q1-Zahlen (3.5.) hat Mercadolibre erneut bewiesen, dass die größte E-Commerce-Plattform Lateinamerikas ein zunehmend profitables Wachstum liefern kann.

Adidas-Shop in München
Sportartikelhersteller

Adidas – Hausgemachte Probleme

Bei Adidas hing die Messlatte im Vorfeld der Q1-Zahlen (5.5.) denkbar tief. Dennoch verfehlte der ausgewiesene Verlust je Aktie von 0,18 Euro den Konsens (-0,11 Euro) noch einmal deutlich. Im Vj. standen unterm Strich noch 1,60 Euro je Aktie.

Währungen

Die immergrüne Frage nach dem Greenback

Das Kürzel BRIC (für Brasilien, Russland, Indien, China) wurde 2003 vom ehemaligen Goldman Sachs-Chefökonomen Jim O´Neill als Etikett einer auf die Emerging Markets ausgerichteten Investmentstrategie populär gemacht. Mittlerweile sind sie die vier zu einer politischen Organisation geworden und haben aus Proporz-Gründen Südafrika als Vertreter Afrikas mit ins Boot geholt.

Börsenbarometer

PLATOW Börsenbarometer

Indizes: Insgesamt legten die meisten Indizes gegenüber der Vorwoche zu. Am stärksten war die Aufwärtsbewegung beim Sensex und beim JSE. In der Türkei fiel der ISE 100 vor den anstehenden Präsidentschaftswahlen (siehe „Standpunkt“) in dieser Ausgabe kräftig.

Stabilität

Japan – Neuer BoJ-Chef, alte Politik

Die Bank of Japan hat auf ihrer jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, den Lockerungskurs mit einem negativen Refinanzierungssatz (-0,1%) und der im Dezember auf 0,5% leicht erhöhten Zielrendite für 10-jährige Staatsanleihen beizubehalten. Die BoJ wird auch weiterhin 10-jährige japanische Staatsanleihen mit 0,5% Laufzeitrendite ankaufen.

Getränkehersteller

Japan Tobacco enttäuscht nicht

Mit den am Dienstag (2.5.) vorgelegten Q1-Zahlen bestätigte Japan Tobacco unsere zuletzt positive Sicht auf die Entwicklung am aktuellen Datenrand (vgl. PEM v. 15.2.): Der Umsatz kletterte um 14% auf 665,28 Mrd. Yen (rd. 4,4 Mrd. Euro) und übertraf die Schätzungen der Analysten um gut 5%.

Unterhaltungselektronik

LG Display – Warten auf Taten

Der südkoreanische Bildschirmhersteller LG Display steckt weiter in den roten Zahlen. Im Q1 fiel ein operativer Fehlbetrag von 1,1 Bio. Südkoreanischen Won (rd. 747 Mio. Euro) an, wie das Unternehmen mitteilte – der vierte Verlust in Folge und fast doppelt so viel wie von Analysten erwartet.

Unterhaltungselektronik

Canon erhöht Ziele

Der japanische Kamera- und Druckerhersteller Canon ist zum Jahresauftakt zweistellig gewachsen. Der Umsatz kletterte im Q1 um 10,4% auf 971,1 Mrd. Yen (rd. 6,44 Mrd. Euro). Die kräftigsten Zuwächse gab es in im Bereich Imaging (+22,4%). Vor allem die Netzwerk- und Überwachungskameras lassen die Kassen klingeln.

Konsumgüter

Wesfarmers – Nächste Übernahme

Bis auf 27,29 Euro ist die Wesfarmers-Aktie (31,00 Euro; AU000000WES1) vergangenen Sommer abgerutscht. Damit schrammte das Papier knapp an unserem Stopp vorbei, den wir bei unserer Kaufempfehlung in PEM v. 28.4.22 bei 26,00 Euro platziert hatten. Als Ursache machen wir geringere Corona-bedingte Umsätze aus, nachdem der Mischkonzern zuvor v. a. mit seinen Online-Geschäften hohe Zuwachsraten bei guten Margen verzeichnet hatte.

Banken

Moneta Money Bank baut Mitarbeiter ab

Im vergangenen Herbst hatten wir berichtet, dass es neue Übernahmegerüchte um die Moneta Money Bank gibt (vgl. PEM v. 17.11.22). Damals galt die tschechische Tochter der österreichischen Raiffeisen Bank International (RBI) als Kaufinteressent. Dieses Gerücht trieb den Kurs im Frühjahr bis in den Bereich um 3,75 Euro.

IT-Dienstleister

WNS bleibt ein Dauerbrenner

Wir hatten in den vergangenen Wochen bereits auf die fünftgrößte und wachstumsstarke Wirtschaftsregion Indien hingewiesen. Das Land ist die Heimat des Outsourcing-Spezialisten WNS, einer seit 2015 durchgängigen Kauf-Empfehlung von PLATOW mit einem Kursplus von rd. 250%. Am Donnerstag (27.4.) präsentierte das Unternehmen nun seinen Jahresabschluss (per 31.3.) und konnte erwartungsgemäß bei allen wichtigen Kennzahlen zweistellig zulegen.

Pharma

Daiichi Sankyo auf starkem Wachstumskurs

Der Pharmakonzern Daiichi Sankyo konnte das abgelaufene Gj. 2022/23 (per 31.3.) überaus erfolgreich abschließen. So stieg der Umsatz ggü. Vj. um gut 22% und lag damit im Rahmen der Erwartungen. Der Nettogewinn kletterte mit 63% deutlich stärker als der Umsatz und konnte so die Erwartungen der Analysten leicht übertreffen.

Biotechnologie

Chugai Pharma – Unspektakulär gut

Das erste Quartal verlief bei Chugai Pharmaceuticals ohne große Überraschungen. Nach den in der Vorwoche (27.4.) veröffentlichten Daten kletterte der Umsatz beim fünftgrößten japanischen Pharmakonzern um 16% auf 312 Mrd. Yen (rd . 2,07 Mrd. Euro), wobei insb. die Auslandsumsätze über das Vertriebsnetz des Schweizer Partners Roche (+22%) glänzen konnten.

Türkeifahne vor einer Moschee
Wahl

Türkei – Auf des Messers Schneide

Am 14. Mai wählt gerade aus deutscher Perspektive nicht irgendein Volk. Die Türkei ist eine ambitionierte Mittelmacht, deren Weiten (783 562 qm) sich am Südufer des Schwarzen Meeres bis tief nach Asien hinein erstrecken. Sie gilt als Brückenkopf Europas, dem von Analysten aufgrund seiner zahlenmäßig großen und im Durchschnitt jungen Bevölkerung viel Potenzial beigemessen wird.

Symrise Zentrale
Tücken der Zinswende – Welche Assetklassen jetzt profitieren

Kreislaufwirtschaft – Grundstein für Nachhaltigkeit

Vor 13 Jahren hat Symrise zum ersten Mal eine Nachhaltigkeitsstrategie veröffentlicht. Seitdem entwickelt es diese kontinuierlich weiter und beweist damit, dass es nachhaltig und wirtschaftlich zugleich handeln kann. So stieg der Umsatz seit dem Börsengang 2006 durchschnittlich um 8,6% (CAGR). Ebenso wichtig wie die aktuelle Situation bewerten die Holzmindener die Zukunft. Deshalb will der Konzern die Grundlagen seines Geschäfts, das eng mit der Natur und ihrer biologischen Vielfalt verbunden ist, schützen und bewahren. Dafür hat sich Symrise klare Ziele gesetzt: Es will ab 2030 klimapositiv wirtschaften und so seinen Beitrag für nachhaltiges Wirtschaften leisten.

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Tücken der Zinswende – Welche Assetklassen jetzt profitieren

Wenn die Banken beben

Die von den eidgenössischen Finanzbehörden erzwungene Notfallübernahme der zweitgrößten Schweizer Bank Credit Suisse durch den Lokalrivalen UBS hat Erinnerungen an die große Finanzkrise vor 15 Jahren wachgerufen. Im September 2008 flüchtete sich auf Druck der US-Regierung die angeschlagene Investmentbank Merrill Lynch in die Arme der Bank of America. Zuvor war bereits Bear Stearns unter den Rockzipfel von J.P. Morgan Chase gekrochen. Ursprünglich sollte die Bank of America die noch viel stärker in die Bredouille geratene Investmentbank Lehman Brothers übernehmen. Doch die US-Regierung entschied kurzfristig, lieber Merrill Lynch zu retten und Lehman, deren größte Gläubiger in Europa saßen, fallen zu lassen. Was zunächst wie ein geschickter Schachzug der US-Politik aussah, entpuppte sich jedoch schnell als fataler Fehler, der eine ungeahnte Kettenreaktion auslöste, die das internationale Finanzsystem an den Rand einer Kernschmelze führte und die Staaten weltweit zu einer gigantischen Rettungsaktion nötigte.

In unsicheren Zeiten glänzt Gold als robustes Investment.
Tücken der Zinswende – Welche Assetklassen jetzt profitieren

Rohstoffe und Edelmetalle – Explosive Nachfrage, knappes Angebot

In Phasen hoher Inflation tendiert der breite Aktienmarkt eher seitwärts oder negativ, da viele Unternehmen die stark steigenden Inputkosten nur mit zeitlicher Verzögerung weitergeben können, wenn überhaupt. Noch dazu ziehen durch die inflationsbedingten Zinsanhebungen die Finanzierungskosten deutlich an. Rohstoffe hingegen steigen historisch in diesen Phasen stark und können daher in der Portfoliostrategie eine wichtige Säule bilden.

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