Sasol im Netz der Energiekrise
Als wir im Oktober zum Wiedereinstieg bei Sasol rieten, hatte sich der Kurs der Aktie (7,00 Euro; ZAE000006896) binnen eines Jahres bereits halbiert und einen erster Boden ausgebildet.
„Nichts ist so permanent wie ein temporäres Regierungsprogramm.“
Als wir im Oktober zum Wiedereinstieg bei Sasol rieten, hatte sich der Kurs der Aktie (7,00 Euro; ZAE000006896) binnen eines Jahres bereits halbiert und einen erster Boden ausgebildet.
Die sich eintrübende Weltwirtschaft sowie eine maue Leistung südafrikanischer Staatsunternehmen hat Sasol (South African Synthetic Oil Limited) im Gj. 2022/23 (per 31.8.) massiv beeinträchtigt. Südafrikas Wirtschaft setzt dabei vor allem eine Energiekrise zu (vgl. PEM v. 11.10.).
Sasol profitierte in den vergangenen Monaten vom steigenden Ölpreis. Daher kletterte die Aktie (22,00 Euro; ZAE000006896) Ende März bis auf ein Zwischenhoch bei 23,82 Euro, ehe kleinere Gewinnmitnahmen einsetzten. Zu der Rally trugen auch vorl. Zahlen für das 1. Hj. (per 31.12.) bei, die bereits im Februar veröffentlicht wurden.
Obwohl die jüngsten 18 Monate für Sasol nicht einfach waren, gelang es dem südafrikanischen Erdöl- und Chemieunternehmen, das operativen Ergebnis deutlich zu verbessern und die hohe Verschuldung abzubauen. Als nächstes strebt der seit 2007 im Unternehmen tätige Vorstandschef Fleetwood Grobler an, die Kreditwürdigung zu verbessern und die Dividendenfähigkeit wiederherzustellen.
In einer Spanne zwischen 24,50 und 28,50 Euro bewegen sich die auch an deutschen Börsen gehandelten ADRs von Sasol. Aktuell notiert die Aktie (28,22 Euro; 865164; ZAE000006896) nur wenige Eurocent über dem Kauflimit aus PEM v. 6.12.18 bei 27,80 Euro. Damals hatten wir auch auf die Abhängigkeit des Papiers vom Öl hingewiesen.
Sasol gehört zu den größten Industriekonzernen in Südafrika, der bereits seit 1979 an der Börse in Johannesburg gelistet ist. ADRs der Gesellschaft werden zudem seit 2003 an der New York Stock Exchange gehandelt. Das Unternehmen ist ein klassischer Energie- und Chemiekonzern. Die Johannesburger sind aber auch die weltgrößten Hersteller synthetischer Kraftstoffe.
In diesen Tagen ist Südafrika zum zweiten Mal Gastgeber beim jährlichen Treffen der BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und eben Südafrika). Von Chinas Xi Jinping über Russlands Wladimir Putin bis hin zu Indiens Narendra Modi geben sich alle fünf Regierungschefs ein Stelldichein in Johannesburg. Doch die Rolle, die Südafrika innerhalb des Staatenverbunds spielt, ist seit seinem Beitritt 2010 immer kleiner geworden. BRICS wird dominiert von China, das zwei Drittel der Wirtschaftskraft beisteuert, während von Südafrika nur noch etwa 3% kommen. Russland schwächelt zwar etwas, ist aber ein stabiles Mitglied. Indien holt mit mächtigen Schritten auf. Nur Brasilien ist politisch in einer ähnlich unsicheren Situation wie das Land am Kap der guten Hoffnung.
Starten Sie jeden Sonntag mit unserer kostenlosen Weekend Edition! Sie erhalten exklusive Marktkommentare und Aktienanalysen zu den neuesten Entwicklungen in Deutschland, Europa und den USA. Abgerundet wird unser wöchentlicher Newsletter durch spannende Charts, die Ihnen wertvolle Einblicke bieten.
Jetzt anmeldenMit 50 bis 60 US-Dollar je Barrel Öl hatte Sasol-Vormann David Constable noch im Herbst bei der Vorstellung des Zahlenwerks für das Geschäftsjahr 2014/15 (30.6.) für das Jahr 2016 gerechnet. Schon damals hatte Constable davor gewarnt, dass trotz der zahlreichen eingeleiteten Gegenmaßnahmen und der guten Diversifizierung des Öl- und Chemieunternehmens ein solches Preisniveau beim Ergebnis tiefe Spuren hinterlassen wird. Kein Wunder, dass die Warnung des bald ausscheidenden Chefs bei einem nur noch bei der Hälfte notierenden Ölpreis umso ernster zu nehmen ist.
Der Chemiekonzern Sasol zählt bei der Fischer-Tropsch-Synthese zu den weltweit führenden Unternehmen. In diesem Verfahren wird Kohle verflüssigt, die anschließend als Kraftstoff verwendet werden kann. Insgesamt ist die Technologie sehr interessant, da diese es ermöglicht, den Bedarf an Rohöl deutlich zu reduzieren. Insbesondere bei hohen Notierungen für das schwarze Gold ist das Verfahren sehr lukrativ. In Zeiten von niedrigen Ölpreisen hingegen steht das Geschäftsmodell unter Druck, da der massive Energiehunger auf traditionelle Art und Weise günstig zu befriedigen ist.
Von der Idee, aus Kohle Treibstoff herzustellen, sind viele Anleger fasziniert. Entsprechend verfügt der Energie- und Chemiekonzern Sasol, der auf diesem Gebiet weltweit führend ist, über ein riesiges Potenzial. Langfristig könnte sich dieses technische Verfahren durchaus auszahlen.
„
Am 8.9. wird der südafrikanische Öl- und Chemiekonzern Sasol (41,40 Euro; 865 164; ZAE000006896) die Finanzkennzahlen für das Geschäftsjahr 2013/14 (30.6.) präsentieren. Vieles spricht dafür, dass das Ergebnis noch einmal sehr gut sein wird. Im ersten Halbjahr kletterte der Ertrag um 26%, getragen von einer insgesamt starken operativen Entwicklung, höheren Preisen für Chemieprodukte und vor allem einem damals noch schwächeren Rand. Für das Gesamtjahr wurde ein ordentliches Ergebnis angekündigt. Dazu trägt unter anderem auch die Anfang Juli von den EU-Kartellwächtern verkündete Halbierung einer ursprünglich auf 318 Mio. Euro festgesetzten Strafe für Preisabsprachen bei Parraffin bei, das etwa in Kerzen verwendet wird. Dieser Effekt wird sich im Jahresergebnis wieder finden, heißt es aus Südafrika.
„
„
Das Zwischenfazit für den Öl und Chemiewert Sasol (32,57 Euro; 865 164 ZAE000006896) fällt eher durchwachsen aus, minus 5,9% in einem Jahr. Deutlichen Kurssteigerungen folgte stets eine Korrektur nach unten. Im April und Mai ging es um 18,2% bis auf 35,58 Euro nach oben. Bis zum Anfang der Woche verlor die Aktie dann wieder rund 11% an Wert. Für den kleinen Absturz sorgte nicht zuletzt das Update des Finanzvorstands Christine Ramon. Die Rahmenbedingungen in Südafrika sind derzeit nicht die besten. Ein Arbeitskampf birgt Risiken, die Konsumneigung der Haushalte kühlt sich zudem ab, die Weltkonjunktur bleibt brüchig. Ein Problem für Sasol sind außerdem gestiegene Kosten. Die Steigerungen seien 2013 deutlich höher als die allgemeine Inflationsrate, warnt Ramon. „Wir haben ein Projekt gestartet, um die zukünftigen Kostenstrukturen der Sasol Group signifikant zu reduzieren. Es geht darum, Möglichkeiten zu finden, wo wir unsere Kostenbasis reduzieren und eingrenzen können“, sagte sie. Wir sehend as zumindest als gutes Zeichen. Zudem gebe es Fortschritte beim Verkauf der iranischen Tochter ASPC. Die sind auch nötig. Denn die Abwertung der iranischen Währung drückt aufs Ergebnis.
„
„
Seit Jahrzehnten beschäftigen sich Forscher mit der Herstellung von synthetischen Treibstoffen. Das Fischer-Tropsch-Verfahren ist in der Wissenschaft bereits seit dem Jahr 1925 bekannt. Allerdings ist diese Technologie mit relativ hohen Produktionskosten verbunden. Daher wurde sie nur vom Chemiegiganten Sasol im großen Umfang erfolgreich für die Benzinherstellung kommerziell angewendet. Mit den seit der Jahrtausendwende aber wieder sprunghaft gestiegenen Notierungen hat sich die Ausgangssituation für die Erzeugung von Flüssigtreibstoffen in anderen Ländern ebenfalls verbessert. Profiteur dieser Entwicklung ist auch die Firma Rentech aus Los Angeles, welche bereits jetzt eine kleine Anlage zur Herstellung von künstlichem Diesel- und Flugbenzin betreibt.
„
Südafrikas Lage hat sich weiter verschlechtert, das dritte Quartal brachte 1,2% Wachstum (annualisiert) nach 3,4% im zweiten Quartal. Zudem hat die Notenbank SARB ihre Wachstumsprojektion für 2013 im letzten Statement 2012 um einen halben Punkt von 3,4% auf 2,9% zurückgenommen (für 2014 von 3,8% auf 3,6%). Die aktuellen Schwächen sind vor allem durch die Streikwelle verursacht, die sich im Herbst durch die ganze südafrikanische Wirtschaft zog vom Bergbau bis zum Gütertransport. So belastete der Bergbau das Wachstum im dritten Quartal mit einem beachtlichen Minus von 0,6 Prozentpunkten.
„
Nach den deutlichen Kursrückschlägen der vergangenen Monate lohnt aktuell wieder ein Blick auf den Öl- und Chemiewert Sasol (33,72 Euro; 865 164; ZAE000006896). Nachdem das erste Semester des gerade zu Ende gegangenen Fiskaljahres (per 30.6.) von den Ausfällen bei der Tochter Synfuels geprägt war, erholt sich die dortige Produktion allmählich. Per Ende März lag das Produktionsvolumen nur noch 0,5% unter Vorjahr und die Südafrikaner rechnen mit einem Volumen von rund 7,1 Mio. t für das Gesamtjahr. In Katar läuft das Oryx Gas-to-liquids JV trotz planmäßiger Wartungsarbeiten mit Auslastungsraten von über 80%. Bei der Sparte Olefine & Tenside gingen in den ersten neun Monaten die Mengen leicht zurück. Dies war Folge der Anpassung an die schwächere Nachfrage. Dennoch ist CFO Christine Ramon zuversichtlich, dass die operativen Margen im oberen einstelligen Bereich bleiben werden.
„
„
Für das erste Semester (per 31.12.) hat der Öl- und Gaskonzern Sasol (39,03 Euro; 865 164; ZAE000006896) ein Rekordergebnis vorlegen können. Der Nettogewinn schoss um 83% auf 13,9 Mrd. Rand. Dabei haben sich der kräftig gestiegene Ölpreis sowie positive Wechselkurseffekte ausgewirkt. Der operative Cashflow kletterte um 50% auf 22,7 Mrd. Rand. Inzwischen steuern die diversen internationalen Einheiten 28% des operativen Ergebnisses bei. Künftig wird sich dieser Anteil allerdings deutlich erhöhen. Die Südafrikaner arbeiten an einer ganzen Reihe von neuen Projekten.
„
„
Mit dem Trading Update für das laufende erste Halbjahr (per 31.12.) hat der südafrikanische Öl- und Chemiekonzern Sasol (32,98 Euro; 865 164; ZAE000006896) die Märkte verunsichert. Der Ausblick für den Unternehmensbereich Synfuels (Coal-to-liquid, CTL bzw. Gas-to-liquid, GTL) lag unter der ursprünglichen Guidance vom September. Statt der damals prognostizierten 7,2 Mio. bis 7,3 Mio. t sollen es jetzt nur noch 7 Mio. bis 7,2 Mio. t werden. Dies ist Folge von drei unerwarteten Ereignissen, die die Erzeugung belastet haben. Und es ist nicht das erste Mal, dass Sasol bei den Synfuels-Prognosen zurückrudern muss. Die Glaubwürdigkeit leidet, wenn die Erwartungen stets aufs Neue verfehlt werden. Beim EPS rechnen die Südafrikaner mit einem Plus von mindestens 45%. Wegen der aktuellen Volatilität vermied das Management konkretere Aussagen. Es dürfte damit jede Menge Skepsis eingeplant sein. Denn trotz eines höheren Rand-Ölpreises würde dies bedeuten, dass 10% weniger Gewinn als im zweiten Halbjahr des Vorjahres anfällt.
„
„
Nachdem sich das von Sasol (32,36 Euro; 865 164; ZAE000006896) geplante Coal-to-liquid-Projekt (CTL) in China auf Grund fehlender Genehmigungen verzögert hatte, haben die Südafrikaner ihr Expansionsportfolio angepasst. Neben Explorationsaktivitäten in Mosambik, Australien und Papua-Neuguinea soll in Südafrika ein 140 MW Gas-Kraftwerk gebaut werden. Daneben wurde die Pre-Feasibility-Studie für ein integriertes Gas-to-liquid (GTL)-Werk mit einer Chemiefabrik in den USA erfolgreich fertiggestellt. Eine endgültige Machbarkeitsstudie soll jetzt folgen.
„
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Instagram. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen