Elektronik

Samsung – Anspruch und Realität klaffen auseinander

Noch bevor ASML am Dienstag (15.10.) den Ausblick senkte, hatte Technologieriese Samsung am 8.10. eine enttäuschende Q3-Prognose abgegeben. Hausgemachte Probleme belasten.

Das Samsung-Schild an einem Gebäude in Frankfurt am Main, Deutschland
Das Samsung-Schild an einem Gebäude in Frankfurt am Main, Deutschland © AdobeStock

Die Südkoreaner rechnen nur mit Umsätzen von 79 Bio. Won (KRW; rd. 53,5 Mrd. Euro) und einem operativen Gewinn von durchschnittlich 9,10 Bio. KRW. Analysten hatten hingegen bei Erlösen von 82,0 Bio. Won auch Erträge von 11,45 Bio. Won erwartet.

Obgleich der Gewinn im Vergleich zum schwachen Vj. (Q2: 2,43 Bio. Won) um fast 275%(!) steigt, nötigte die aktuelle Schwäche dem Chef der Halbleitersparte, Young Hyun Jun, eine seltene öffentliche Entschuldigung ab. Dabei könnte das aktuelle Bild stärker als gedacht darauf zurückzuführen sein, dass Samsung bei seinen KI-Chips den Konkurrenten SK Hynix und Micron hinterherhinkt. Der Konzern hat die 2019 geäußerten Plänen, bis 2030 Marktführer in der Auftragsfertigung zu sein, nicht erreicht. Hier hat weiterhin eindeutig Taiwan Semiconductor die Nase vorn.

Wir hatten am 10.7. noch die guten Q2-Zahlen gelobt. Seither aber fällt die Aktie (850,00 Euro; US7960502018), und wir wurden am 11.9. mit einem Verlust inkl. Dividenden von 5,0% ausgestoppt. Dabei hat sich das 2025er-KGV von 10 (5J-Schnitt: 19) seit Juli nicht geändert, weil auch die Prognosen fielen. Für kommendes Jahr wird nur noch mit einem Anstieg des Gewinns je Aktie von 26 statt 45% gerechnet. Die Schätzungen für das Umsatzplus bis 2026 sanken von +13,5 auf 9,9%. Noch soll die Kapitalrendite (ROIC) mit 13,3% die -kosten übersteigen, aber die Warnzeichen sind eindeutig. Endgültige Zahlen werden am 31.10. präsentiert. sm

Bei Samsung abwarten.

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