Pernod Ricard weiß, was Aktionären und Kunden schmeckt
Bis 2023 werde der Umsatz mit Hochprozentigem laut Statista auf 500 Mrd. US-Dollar steigen – 2013 waren es 300 Mrd. Dollar. In diesem Markt spielt Pernod Ricard eine wichtige Rolle, immerhin sind die Franzosen mit ihren über 30 Marken die Nummer 2 nach Diageo. Und der Hersteller von Havana Club Rum, Lillet oder Absolut Vodka baut sein Portfolio weiter kräftig aus. Im Juni wurde die italienische Gin-Destillerie Malfy übernommen. Die nächsten Ziele sind zwei Whisky-Hersteller aus den USA sowie der Spirituosen-Entwickler Castle Brands. Dessen Aktionären bietet Pernod Ricard 1,27 Dollar je Aktie, die zuvor bei 0,66 Dollar notierte, was einem Gesamtpreis von rd. 220 Mio. Dollar entspricht.
Das Geld dafür ist zweifelsohne vorhanden: Im Gj. 2018/19 (per 30.6.) stieg der Umsatz organisch um 6% auf 9,2 Mrd. Euro, der operative Gewinn legte 9% auf 2,6 Mrd. Euro zu. Während das Geschäft in Amerika und Europa stagnierte, zeigte sich Asien als Wachstumstreiber. Besonders China und Indien überzeugten mit Umsatzsteigerungen von jeweils rd. 20%. Im laufenden Gj. will CEO Alexandre Ricard diese Entwicklung fortsetzen. Der operative Gewinn soll organisch um 5 bis 7% wachsen. Damit auch die Aktie (170,80 Euro; FR0000120693), die ihren Wert seit 2017 um zwei Drittel steigern konnte und nach den Zahlen gut 3% zulegte, ihren Kursanstieg fortsetzt, kündigte er ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 1 Mrd. Euro sowie eine Dividendenerhöhung auf 3,12 Euro je Papier an. Damit steigt die Ausschüttungsquote um 50%. Dies dürfte Aktionären – zu denen seit 2018 mit einem Anteil von 2,5% auch Paul Singer gehört – mindestens so gut schmecken wie die jüngsten Zukäufe den Konsumenten. Und mit einem 2020er-KGV von 25 sowie einer Dividendenrendite von 1,8% ist das Papier, trotz des nun erreichten Allzeithochs längst nicht zu teuer.
Wir raten daher weiter zum Kauf von Pernod Ricard. Den Stopp ziehen wir von 113,30 auf 136,50 Euro hoch.