Osteuropa – Zwischen den Fronten
Die Folgen des Krieges für die Wirtschaft treten mit jedem Monat mehr zutage. Die auch in Deutschland stockenden Lieferketten, genau wie die viel zu groß geratene Abhängigkeit von russischem Gas, machen Osteuropa um ein Vielfaches mehr zu schaffen als uns. Die Inflationswerte für Lebenshaltung und Wohnen übertreffen daher auch die historischen Werte hierzulande.
Hinzu kommt der stetig zunehmende Druck auf die lokalen Währungen. Gleich zu Anfang des Krieges fielen der Złoty, der Forint und die Tschechische Krone dem über Nacht erloschenen Interesse internationaler Investoren zum Opfer. Die rasante Zinswende der USA haben die Währungen weiter abgewertet und belasten den Index. Auch wenn die Zentralbanken Osteuropas auf dieses veränderte Umfeld mit stark nach oben korrigierten Leitzinsen richtig reagiert haben, ist die Sorge, dass eine Verbesserung auf sich warten lässt, berechtigt. Gerade die immer wahrscheinlicher werdende Rezession in Deutschland, einem der wichtigsten Exportmärkte Osteuropas, würde weiter belasten.
Aber nicht alles ist verloren. Betrachtet man die 21 Mitglieder des oben genannten Index, der mit seinen ca. 50 Mrd. US-Dollar etwa 85% der um den Streubesitz adjustierten Marktkapitalisierung abdeckt und entsprechend repräsentativ ist, dann fällt sofort die hohe Gewichtung (38%) des besonders gebeutelten Finanz-Sektors auf. Defensivere Unternehmen aus der Gesundheit (5%) oder der Basiskonsumgüterindustrie (7%) sind vergleichsweise kaum vertreten, können sich aber in dem beschriebenen negativen Umfeld durchaus gut schlagen. Ein solches Unternehmen wollen wir Ihnen in der kommenden Woche vorstellen.