Nippon Steel – Mega-Fusion stößt auf politischen Gegenwind
Vorbehaltlich der Zusage der Aktionäre sowie Behörden soll die Transaktion in Q2 bis Q3 des kommenden Jahres abgeschlossen sein. Die Japaner wollen 55 US-Dollar (50 Euro) je Aktie in bar zahlen. Damit liegt die Gesamtbewertung inkl. übernommener Schulden bei 14,9 Mrd. Dollar – ein Aufschlag von 40% zum Freitags-Schlusskurs.
Nippon Steel würde zum drittgrößten Stahlriesen weltweit hinter Baowu Steel und ArcelorMittal aufrücken. Die Fusion wäre gleichzeitig ein wichtiger Schritt zur Stärkung der Position auf dem US-Markt. Zwar haben beide Konzerne ihre Absicht zum Deal bekräftigt, nachdem US-Steel erst noch im Sommer die Offerte von Cleveland-Cliffs über 7,25 Mrd. Dollar abgelehnt hatte. Doch sowohl Demokraten als auch Republikaner schüren sicherheitstechnische sowie teils ausländerfeindliche Vorbehalte. Ob es daher zur Fusion kommt, bleibt fraglich.
Daher tendierte die Aktie (20,60 Euro; JP3381000003) an der Börse eher negativ, während US-Steel sich mit einem Plus von gut 30% dem Angebotspreis annäherte. Wir bleiben bei Nippon Steel aber selbst im Falle eines Scheiterns des Angebots positiv gestimmt. Mit einem 2024er-KGV von 7 (10J: 11) und jährlichen Wachstumsraten von 4% bzw. 9% p. a. bei Umsatz und EPS für die nächsten drei Jahre ist das Papier günstig bewertet. Hinzu kommt eine moderate Nettoverschuldung in Höhe des 1,6-Fachen des EBITDA.
Die zum Q1 (per 30.6.) erhöhten Jahresziele (oper. Gewinn: 690 Mrd.; Nettogewinn: 400 Mrd. Yen) scheint Nippon Steel zudem erreichen zu können. So gelang dem Unternehmen im 1. Hj. (per 30.9.) bereits ein oper. Gewinn von 423,8 Mrd. sowie ein Nettogewinn in Höhe von 321,8 Mrd. Yen. dog
Nippon Steel bleibt ein Kauf. Den Stopp belassen wir bei 12,50 Euro.