Nidec schöpft neue Hoffnung
Das Unternehmen reagierte Anfang April mit der Benennung des neuen CEO Mitsuya Kishida. Aber so schnell wie dies für Hoffnungen sorgte, verflog sie wieder. Denn der neue Chef musste Ende Mai die Bilanzen der zwei Vorjahre wegen zu hoher Umsätze und Gewinne bei einer Tochter korrigieren. Dennoch machte sich am Dienstag (23.7.) mit einem neuen Ausblick zu den Q1-Zahlen (per 30.6.) Zuversicht breit. Der Umsatz kletterte dabei um 14,8% auf 648,2 Mrd. Yen (rd. 3,8 Mrd. Euro), aber operativ stagnierte der Gewinn bei 60,3 Mrd. Yen noch und die operative Marge sank von 10,7 auf 9,3%. Jedoch soll mit dem neuen Fokus auf eine höhere Profitabilität in allen Sparten und dank der Nachfrageerholung bei kleinen Motoren z.B. für Festplatten und wassergekühlte Server das schwächelnde Automobilgeschäft mehr als ausgeglichen werden. Hier spüren die Japaner die schwächere Batterienachfrage in der E-Mobilität.
Nidec hob so den Ausblick auf einen Umsatz von 2,5 Bio. (zuvor: 2,4 Bio.) Yen und einen Nettogewinn von 185 Mrd. (zuvor: 165 Mrd.) Yen an. Zudem soll ein 2:1 Aktiensplit zum 1.10. die Papiere günstiger machen und neue Anleger ansprechen. Grundsätzlich präferieren wir handfeste Resultate vor reinen Ankündigungen, aber Nidec ist bereits fundamental gut aufgestellt und weist einen akzeptablen Verschuldungsgrad von 1,3x EBITDA (5J-Schnitt: 1,7) sowie eine Kapitalrendite (ROIC) von 8% (10J: 8%) auf. Das KGV von 21 liegt deutlich unter der Historie (10J: 46). sm
Risikofreudige PEM-Leser steigen bei Nidec mit kleiner Position bis 43,50 Euro wieder ein. Stopp: 32,50 Euro.