Banken

National Bank of Greece nach Verzehnfachung weiterhin ein Kauf

Die National Bank of Greece steht kurz vor dem begehrten Tenbagger-Status. Warum die Aktie aus Anlegersicht immer noch Potenzial hat.

Klaus Brune,
National Bank of Greece Logo
National Bank of Greece Logo © National Bank of Greece

Griechenland hat es seit der Staatsschuldenkrise des Jahres 2010 nicht leicht bei vielen Anlegern. Der kleine Finanzmarkt und die Nachwirkungen der Krise erklären, warum griechische Aktien in deutschsprachigen Finanzmedien bis heute kaum mehr Beachtung finden. Dabei hat Griechenland in den letzten Jahren seine Hausaufgaben gemacht: Die Staatsschuldenquote sinkt, die Arbeitslosenquote ebenfalls und das Wirtschaftswachstum übertrifft den EU-Durchschnitt.

Auch griechische Banken sind nach Jahren schmerzhafter Restrukturierungen wieder in guter Verfassung. Die Aktienkurse steigen seit geraumer Zeit kontinuierlich. Ein gutes Beispiel dafür ist die National Bank of Greece (NBG), eine der vier systemrelevanten Banken des Landes. Seit Ende Oktober 2020 hat sich der Kurs des auf Tradegate gut handelbaren Papiers (8,65 Euro; GRS003003035) fast verzehnfacht. Frisch markierte Mehrjahreshochs unterstreichen den intakten Aufwärtstrend.

Modernisierung und Effizienzsteigerung

Passend dazu vermeldete der Vorstand im Report zum 3. Quartal 2024 über eine starke Nachfrage seitens hochkarätiger Investoren bei der jüngsten Platzierung von 10% des Grundkapitals. Der Erfolg der Transaktion spiegele das Vertrauen in die griechische Wirtschaft sowie in die starken hauseigenen Fundamentaldaten, die klare Strategie und deren glaubwürdige Umsetzung wider. Zudem setzt die NBG auf Effizienzsteigerung und Digitalisierung. Die Einführung eines Cloud-nativen Kernbankensystems läuft planmäßig, auch erste Anwendungen von GenAI werden erprobt.

Vorteilhafte Bewertungsrelationen

Zusammen mit einem nach neun Monaten gegenüber dem Vorjahr um 15% auf 983 Mio. Euro gestiegenen Gewinn nach Steuern weckt dies Vorfreude auf die für Freitag (28.2.) angekündigten Ergebnisse für das abgelaufene Quartal. Bei dem Termin geht es für das 1841 gegründete Kreditinstitut darum, das Versprechen eines Jahresüberschusses von rund 1,3 Mrd. Euro einzulösen.

Überaus solide Kapitalquoten (CET1-Ratio von 18,7% und Gesamtkapitalquote von 21,5%) sowie eine weiterhin starke organische Kapitalgenerierung verschaffen nicht nur strategische Flexibilität für Wachstum, sondern auch für Kapitalrückführungen an die Aktionäre. So rechnet der Konsens für die Geschäftsjahre 2024 bis 2027 mit stetig steigenden Ausschüttungen von 0,60 bis 0,75 Euro je Aktie. Daraus ergeben sich attraktive Renditen in einer Spanne von 6,9% bis 11%. Hinzu kommt eine moderate Bewertung mit einem 12-Month-Forward-KGV von 7, was nach unseren Schätzungen leicht unter dem europäischen Branchendurchschnitt liegt.

Die National Bank of Greece bleibt ein vielversprechendes Investment. Wir empfehlen die Aktie zum Kauf mit einem Stoppkurs bei 6,10 Euro.

 

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