Halbleiterhersteller

Micron Technology – Margenstark dank hoher Marktmacht

Für Chiphersteller herrscht schon seit geraumer Zeit Hochkonjunktur. Die Corona-Pandemie hat diesen Trend verstärkt und die weltweiten Engpässe zeigen, dass der Bedarf noch immer hoch ist.

Der Bedarf an Speicherchips ist ungebrochen hoch
Der Bedarf an Speicherchips ist ungebrochen hoch © CCO

Micron Technology hat sich auf die Herstellung von Speicherchips in Rechenzentren, Computern und Grafikkarten sowie in mobilen Anwendungsbereichen wie Smartphones und Autonomes Fahren spezialisiert.

Größter Wachstumstreiber (+72% im Gj. 2020/21 ggü. Vj.) des Konzerns sind die DRAM-Speicher (75% Umsatzanteil). Der Markt für diese Arbeitsspeicher hat sich in den vergangenen Jahren stark konsolidiert. Laut Trendforce teilt sich Micron (23% Marktanteil) den Großteil der Marktanteile mit den koreanischen Wettbewerbern Samsung Electronics (44%) und SK Hynix (27%), was den Gesamtmarkt zu einem Oligopol macht. Das verspricht eine starke Marktmacht für Micron, die sich perspektivisch in hohen, wenngleich schwankenden Bruttomargen (37,8% im Gj. 2020/21; +720 bps ggü. Gj. 2019/20) widerspiegelen sollte. Für das laufende Gj. (per 31.8.) erwarten Analysten eine Rohertragsmarge von 47%. Gut gefällt uns zudem, dass die Endmärkte strukturell wachsen, wodurch das konjunktursensitive und zyklische Geschäftsmodell ein Stück weit ausnivelliert wird. Für die nächsten beiden Jahre soll der Umsatz jährlich um 15% steigen und damit im gleichen Tempo wie in den vergangenen fünf Jahren.

Trotz der Marktmacht ist Micron abhängig von globalen Preisen für Speicherchips. Steigen diese, wirkt sich dies positiv auf die Aktie (84,71 US-Dollar; US5951121038) aus und vice versa. Eine gute Konjunkturlage und ungelöste Angebotsengpässe lassen uns zum Schluss kommen, dass die Preise, zumindest für die nächsten zwölf Monate, zum Vorteil von Micron ausfallen dürften. Ein erwartetes EPS-Wachstum von 26% p. a. bis 2024, zweistellige Kapitalrenditen (ROCE: 22%) sowie eine schuldenfreie Bilanz untermauern unsere Einschätzung. Die Aktie ist mit einem 2023er-KGV von 6 im historischen Vergleich (fünfjähriger Schnitt: 9) günstig.

Wer die zyklische Komponente nicht scheut, wird bei Micron Technology fündig. PB-Leser steigen ein mit Stopp bei 63,40 Dollar.

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