Emerging Markets

Merck testet Unterstützungszone

Obwohl der Darmstädter Pharmakonzern Merck nach einem durchwachsenen Startquartal Anfang August mit den Q2-Zahlen durchaus überzeugen konnte, ist der Aktienkurs in den Folgetagen deutlich abgeschmiert.

Neben den Sorgen um die nachlassende Wirtschaftsdynamik in China war dafür wohl vor allem die Verschiebung der geplanten Übernahme des US-Laborausrüsters Sigma-Aldrich verantwortlich. Die zu diesem Zeitpunkt noch fehlenden kartellrechtlichen Genehmigungen sind mittlerweile aber eingetroffen, so dass der größte Deal der Firmengeschichte demnächst abgewickelt wird.

Merck verspricht sich davon ein kräftiges Wachstum im zukunftsträchtigen Life-Science-Geschäft. Auch die Analysten äußern sich mehrheitlich positiv zu der Akquisition, einige Banken rechnen in den kommenden Monaten mit erfreulichen Pipeline-Meldungen des Unternehmens. Hoffnung macht zudem, dass zuletzt gleich mehrere Vorstandsmitglieder die gefallenen Kurse zum Kauf eigener Aktien genutzt haben.

Aus charttechnischer Sicht handelt es sich bei der Mitte April gestarteten Abwärtsbewegung lediglich um die Korrektur der beiden größeren Aufwärtstrends. Im Tief hatte die Aktie vor kurzem knapp ein Viertel ihres Wertes eingebüßt. Der große Trend ist dadurch mittlerweile zu mehr als 50% korrigiert worden, beim mittleren Trend haben wir sogar eine Vollregression, also den Test des letzten relativen Tiefs gesehen. Im Bereich dieser Unterstützungszone, zu der auch die dort verlaufende Jahresdurchschnittslinie beiträgt, kam es nun zu stärkerer Nachfrage. Dazu beigetragen hat u. a. eine sehr positive Studie der BNP Paribas, die ihr Kursziel für Merck leicht auf 107 Euro und das Votum auf Outperform angehoben hat.

Wir haben die beschriebene Konstellation genutzt, um am Mittwochmorgen im Bereich von 88,10 Euro eine mittelfristige Long-Spekulation zu eröffnen. Nachdem wir mit diesem Abstauberlimit im Zuge des morgendlichen Kursrückgangs erfolgreich waren, liegt der Stoppkurs nun auf einem Aktienkursniveau von rund 84 Euro. Der Mini Bull Future der HypoVereinsbank (Basispreis: 72,0848 Euro; Knock-Out-Marke: 74,00 Euro) hatte bei Depot­aufnahme einen Hebel von 5,5. Das rechnerische Verlustrisiko  liegt bei knapp 0,9% unseres aktuellen Tradingkapitals.

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