Mercadolibre leistet sich einmaligen Ausrutscher
Doch ein Blick auf die Details der Q4-Zahlen (per 31.12.) zeigt, dass die Enttäuschung durch nicht wiederkehrende Einmalfaktoren ausgelöst wurden. Während der Umsatz im wichtigen Weihnachtsquartal um 42% auf 4,3 Mrd. US-Dollar kletterte und damit die Erwartungen leicht übertraf, fiel das EBIT um fast ein Drittel auf 240 Mio. Dollar. Die EBIT-Marge, die seit 2020 von 3% auf 10% ausgebaut worden war, sackte im Schlussquartal auf enttäuschende 5,6% ab (2023: 12,6%). Ursächlich dafür waren aber latente Steuerverbindlichkeiten aus den Vorjahren, die für eine Belastung von rd. 350 Mio. Dollar sorgten. Ohne diese Sonderfaktoren, so betonte CFO Martin de los Santos in der Telefonkonferenz, wäre die Marge im Q4 um 280 Basispunkte auf 13,4% und im Gesamtjahr um 470 bps. auf 14,5% geklettert.
Der Wachstumstrend des Amazon-Konkurrenten blieb dagegen ungebrochen. Der Brutto-Warenwert (Gross Merchandising Value, GMV) setzte seine beeindruckende Rekordjagd im Q4 fort und stieg im Schlussquartal um 40% auf noch nie erreichte 13,45 Mrd. US-Dollar. In den vergangenen fünf Jahren hat sich diese wichtige Kennziffer im Schnitt um fast 30% p.a. erhöht. Zum Vergleich: Bei den US-Amerikanern kletterte der GMV seit 2018 im Schnitt um 20% pro Jahr.
Die ungebrochene Wachstumsdynamik von Mercadolibre (EPS-Wachstum bis 2025: +68% p.a.) ist der Grund, warum wir die Aktie nach dem jüngsten Kursrutsch attraktiv bewertet finden. Das 12-Monats-KGV liegt mit 44 klar unter dem langjährigen Schnitt, das Kurs-Umsatzverhältnis von 4,3 (10J: 7,5) ebenso. kdb
Wer bei Mercadolibre (+80% seit Erstempfehlung in PEM v. 15.9.22) noch nicht engagiert ist, steigt jetzt ein. Stopp hoch auf 1.058,40 (972,90) Euro.