LG Display ist über dem Zenit
Denn 2021 konnte der südkoreanische Bildschirmhersteller mit einem Rekordumsatz von 29,9 Bio. Won (KRW; rd. 22,2 Mrd. Euro) erstmals seit 2018 wieder schwarze Zahlen schreiben: Der operative Gewinn von 2,23 Bio. KRW bedeutet eine ordentliche Marge von 7,5%. Im Q4 kletterte der Umsatz um 17,5%, während niedrigere Preise für großflächige LCD-TV-Bildschirme (Q4: -37% ggü. Q3) den operativen Gewinn um 29,7% ggü. dem Vj. und die Marge auf 5,4 (Vj.: 9,0)% einbrechen ließen.
Damit ist das Spannungsfeld auch schon ganz gut beschrieben, in dem sich der Apple-Zulieferer derzeit befindet. Dank des Trends zum Homeoffice laufen die Geschäfte mit Bildschirmen für Laptops, Monitore und Smartphones gut, während der Preiskampf bei großen TV-Screens die Margen belastet. 2022 dürfte angesichts steigender Energie- und Nahrungsmittelpreise das Portemonnaie vieler Verbraucher nicht so locker sitzen, was die Nachfrage weiter dämpfen wird. Andererseits stützt wohl in diesem Jahr das margenstärkere Geschäft mit den neuen OLED-Displays. Analysten sind jedoch vorsichtig und kalkulieren nach 2022 mit leicht sinkenden Umsätzen bei einem Wachstum des Gewinns je Aktie von lediglich 2% pro Jahr. Vor diesem Hintergrund ist das 2022er-KGV von 6 (Schnitt 2021: 7) angemessen.
Aus diesen Gründen und wegen der Nähe zum Stopp bei 6,30 Euro stufen wir LG Display auf Halten ab.