Lenovo – Langfristiges Potenzial
Trotz der makroökonomischen Herausforderungen (instabile Lieferketten und Knappheiten infolge der Pandemie, Inflation, geopolitische Unsicherheiten) erwies sich der PC-Branchenprimus (Marktanteil: 24%) operativ widerstandsfähig. Der Nettogewinn legte überproportional um 72% auf 2,0 (Vj.: 1,2) Mrd. Dollar zu, die Nettogewinnmarge verbesserte sich auf 2,8 (Vj.: 1,93)%.
Lenovo erzielt rd. 68% der Umsätze mit Desktop- und Notebook-Geräten (operative Marge: 7,6%). Dank der weltweit etablierten hybriden Arbeitsmodelle rechnen die Chinesen daher auch im laufenden Gj. mit einer insgesamt starken Nachfrage. Auch wenn die Verbrauchernachfrage einen vorläufigen Höhepunkt erreicht haben dürfte, soll das kommerzielle Wachstum das schwächelnde Privatkundengeschäft kompensieren. Mittelfristig will CFO Wong Wai Ming die Gewinnmarge verdoppeln. Hierfür setzt Lenovo vermehrt auf IT-Dienstleistungen. Diese tragen mit rd. 8% nur einen Bruchteil der Erlöse bei, sind aber mit einer operativen Marge von 22% besonders rentabel. Der Bereich wuchs im Vj. mit 30% sehr stark und dürfte weiterhin überproportional zulegen. Daher bleiben wir für den PC-Weltmarktführer langfristig positiv gestimmt, auch wenn die Gewinndynamik mit 3% p. a. für die kommenden drei Jahre abnehmen soll. Die Aktie (0,92 Euro; HK0992009065) ist mit einem 2022/23er-KGV von 47 zwar optisch teuer, im historischen Vergleich (10 Jahre: 80) aber attraktiv.
Lenovo bleibt ein Kauf. Stopp bei 0,58 Euro.