Komercni Bank – Niedrigere Zinsen können auch helfen
Die Komercni Bank hatte im Frühjahr angekündigt, 100% des Nettogewinns aus 2023 als Dividende auszuschütten (vgl. PEM v. 6.3.).
„Die vier gefährlichsten Worte beim Investieren sind: ‚Dieses Mal ist alles anders.‘“
Die Komercni Bank hatte im Frühjahr angekündigt, 100% des Nettogewinns aus 2023 als Dividende auszuschütten (vgl. PEM v. 6.3.).
Anfang Februar setzte die Aktie der Komercni Bank zu einem Freudensprung an. Das Papier des drittgrößten Geldhauses Tschechiens profitierte von einer überraschenden Nachricht zur Dividende. Denn das Kreditinstitut will seinen Anteilseignern 100% seines Nettogewinns für 2023 und 2024 auszahlen.
Obwohl der Nettogewinn der Komercni Bank im Q1 immerhin um 1,4% auf 3,6 Mrd. tschechische Kronen (CZK, rd. 150 Mio. Euro) gestiegen ist, setzte die Aktie der drittgrößten Bank unseres Nachbarlandes seine Talfahrt fort. Hauptgrund: Die Analystenerwartungen wurden nur am unteren Rand erreicht.
Auch in Tschechien steigen die Zinsen deutlich, nachdem die Inflation angezogen hat. Dies wiederum sorgt bei der Komercni Bank, der drittgrößten Bank des Landes, im zweiten Quartal für deutlich steigende Gewinne.
Das vor zwei Wochen vorgestellte Q3-Ergebnis von Komercni Banka ist schlechter ausgefallen als von den meisten Beobachtern erwartet. Der Gewinn schrumpfte um 57% auf 1,65 Mrd. Kronen. Um die gleiche Größenordnung sanken die Erträge. Das für die drittgrößte tschechische Bank entscheidende Zinsergebnis, das rd. drei Viertel zum Ergebnis beisteuert, ging um 11,2% zurück.
Von Kursen im Bereich um 30,00 Euro sank die Aktie der Komercni Banka im Corona-Crash bis auf ein Zwischentief bei 16,80 Euro. Unser Stopp aus PEM v. 9.5.19 bei 29,80 Euro wurde allerdings schon im Oktober 2019 unterschritten, nachdem das Papier damals kurzfristig von schwachen Quartalszahlen gedrückt wurde. Vom Pandemie-Tief konnte sich der Titel (20,45 Euro; 888040; CZ0008019106) bislang allerdings nur deutlich unterproportional zum Gesamtmarkt erholen.
Auch dank der guten Entwicklung im Heimatmarkt kann die Komercni Banka ihre positive Entwicklung im Q1 fortsetzen: Die Wirtschaft in Tschechien wuchs im Jahr 2018 um 2,9%, ähnliche Zuwachsraten erwarten Analysten auch für 2019. Die positive Entwicklung zeigt sich vor allem am Arbeitsmarkt: Per Ende Februar lag die Quote bei 1,9%, womit quasi Vollbeschäftigung herrscht.
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Jetzt anmeldenTschechien glänzt mit hohen Wachstumsraten (über 3% in 2018), explodierenden Immobilienpreisen und einer im europäischen Vergleich extrem niedrigen Arbeitslosenquote. Die Banken im Land saugen zudem Honig aus der Geldpolitik. Die Zentralbank hat 2017 angefangen, die Zügel anzuziehen und erhöht peu à peu die Zinsen. Bei der Komercni Banka legte das Zinsergebnis im Q2 um 6% zu. Gleichzeitig konnte dank der guten Wirtschaftslage einmal mehr die Risikovorsorge gesenkt werden. Nach Abschreibungen und Portfolioverkäufen schrumpften die Problemkredite gegenüber Q1 leicht auf 2,7% des gesamten Kreditvolumens. Der Gewinn der drittgrößten Bank des Landes kletterte im Q2 um 3,8% auf 171 Mio. US-Dollar. Im Q3 könnte die 60%-Tochter der französischen Société Générale sogar noch eine Schippe drauflegen. Da die Zentralbank die Aufnahme von privaten Immobilienkrediten wegen des aufgeheizten Marktes ab Oktober erschwert, erwarten wir einen Vorzieheffekt. Insgesamt soll 2018 das Kreditwachstum stärker zulegen als die 2% Plus im Vorjahr, hieß es bei der Vorlage der Q2-Zahlen (+4,2% per 30.6.).
Die Sorgen vor steigenden Zinsen bestimmt derzeit die Entwicklung an den großen Aktienmärkten in den USA und in Europa. In Tschechien haben sich die Anleger hingegen längst an höhere Zinsen gewöhnt. Die dortige Notenbank hat die Zeit des billigen Geldes nämlich schon im Sommer 2017 beendet und damals die so genannte Repo-Rate von 0,05 auf 0,25% erhöht. Noch im November folgte der nächste Schritt auf 0,5% und im Februar die bislang jüngste Anpassung auf 0,75%.
Wenn es der Wirtschaft eines Landes gut geht, dann können auch die einheimischen Banken etwas ruhiger in die Zukunft blicken. So ist dies derzeit bei der Komercni Banka, einem der größten tschechischen Bankhäuser, die zu 60% im Besitz der französischen Großbank Société Générale ist. Denn die tschechische Wirtschaft wächst im laufenden Jahr wohl so kräftig wie schon lange nicht mehr.
Komercni Banka wird von Analysten gerne als eine der gesündesten Banken Europas gerühmt. Die Finanzkrise hat die 60%-Tochter von Société Générale jedenfalls unbeschadet überstanden. Die Tier 1-Quote lag zum Halbjahr bei 15,3%. Die Kehrseite der Medaille ist, dass das Institut von der tschechischen Nationalbank als systemrelevant angesehen wird und sich künftig mit einer noch strengeren Regulierung herum plagen muss.
Es ist immer wieder die gleiche Platte, aber leider müssen wir sie alle paar Jahre auflegen: Europäische Bankaktien bitte nur äußerst selektiv kaufen! PLATOW Börse hat seit nunmehr fast zehn Jahren kaum Banktitel empfohlen und die trüben Aussichten der Branche regelmäßig beleuchtet (z. B. am 14.7.08, zwei Monate vor der Lehman-Pleite).
Unter dem Strich schrumpfte der Nettogewinn der Komercni Banka im Q2 wegen einer Zuführung an den EU-Bankabwicklungsfonds zwar um 3,7%. Operativ läuft es für die drittgrößte tschechische Bank dagegen sehr gut. Der Gewinn vor Steuern kletterte um 7% im Q2, das Kreditvolumen legte um 6% zu.
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Das Ergebnis von Komercni Banka, der drittgrößten tschechischen Bank, lag im zweiten Quartal über den Erwartungen und den eigenen Prognosen. Grund dafür waren aber weniger wachsende operative Einnahmen als vielmehr deutlich geringere Rückstellungen für faule Kredite. Diese haben sich im Vorjahresvergleich fast halbiert. Vor wenigen Tagen hat Finanzchef Libor Lofler dann noch einmal die Prognose für das Gesamtjahr konkretisiert: Der Nettogewinn soll nun wie im Vorjahr 12,5 Mrd. Kronen erreichen, anstatt, wie zuvor angekündigt, leicht um 1,5% zu sinken.
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Osteuropa ist derzeit für viele Banken ein heißes Pflaster. In Ungarn drangsaliert die Regierung die Finanzbranche mit immer neuen Gesetzen. Darunter leidet nicht zuletzt die kurz vor dem Verkauf stehende BayernLB-Tochter MKB, die sich blind ins Hypothekengeschäft gestürzt hat. Noch schlimmer dürfte es bei der österreichischen Raiffeisen Bank stehen, die zwischen Prag und Moskau zahlreiche Projekte finanziert hat und angesichts des zwischen Russland und dem Westen eskalierenden Streits jetzt um ihr Geld fürchten muss. Die Krise in der Ukraine macht auch der Muttergesellschaft der tschechischen Komercni Banka Kummer. Societé Générale, die 60% an den Tschechen hält, ist die fünftgrößte Investmentbank in Russland. Die drohenden bzw. bereits eingeleiteten Sanktionen von EU und USA haben die Provisionseinnahmen der Moskauer Banken im ersten Quartal um geschätzt zwei Drittel einbrechen lassen.
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Die konjunkturelle Erholung in Tschechien habe sich noch nicht in einer erhöhten Kreditnachfrage niedergeschlagen, klagte Komercni Banka-Chef Albert Le Dirac’h bei der Präsentation seines Zahlenwerks für die ersten drei Quartale. Gleichwohl konnte die Société Générale-Tochter im Hypotheken-Geschäft sowie der Export-Finanzierung weiter zulegen.
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Operativ kämpft Komercni Banka (145,75 Euro; 888 040; CZ0008019106) derzeit mit den gleichen Herausforderungen wie die gesamte Bankenindustrie. Niedrige Zinsen drücken auf die Margen, dazu kommen steigende Risiken vor allem im Firmenkundengeschäft. Henri Bonnet, Chef der tschechischen Tochter von Société Générale (Anteil 60%), rechnet weiterhin mit einem schwierigen Umfeld und will im laufenden Jahr vor allem die Kosten im Blick behalten. Diese sind im vergangenen Jahr ebenso wie die Erträge mehr oder weniger konstant geblieben. Hauptgrund für den deutlichen Sprung beim Ergebnis nach Steuern, das 2012 um 47% auf 13,4 Mrd. Kronen bzw. rd. 740 Mio. USD zugelegt hat, war ein Basiseffekt. Im Vorjahr hatten Abschreibungen auf griechische Anleihen das Ergebnis verhagelt. Für Komercni Banka sprechen aber nach wie vor die hohe Ausschüttungsquote, die zuletzt mit 63% innerhalb der angepeilten Bandbreite von 60 bis 70% lag. Da die Aktie im Vergleich zu ähnlich starken Wettbewerbern wie z. B. der polnischen Bank Pekao günstiger bewertet ist, kann sich die Dividendenrendite mit knapp 6% durchaus sehen lassen. Möglich macht diese Ausschüttung die im Branchenvergleich sehr gute Kapitalausstattung. Komercni Banka kommt derzeit auf eine Kernkapitalquote von 14,7% und wäre auch nach Einführung von Basel III mit 13,3% noch auf der sicheren Seite. Für Komercni Banka spricht zudem, dass in Tschechien anders als etwa in Ungarn, wo die MKB ihrer deutschen Muttergesellschaft BayernLB Jahr für Jahr neue Millionenverluste beschert, keine Rede von Bankensteuern oder einer Finanztransaktionssteuer ist.
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Die im Gefolge der Finanz- und Euro-Krise drastisch verschärften Eigenkapitalanforderungen haben den Spielraum der Banken für üppige Dividendenausschüttungen eng begrenzt. Gelten einbehaltene Gewinne doch als probates Mittel, um die Eigenkapitalbasis zu verbessern. Doch was von den Regulatoren politisch gewollt ist, wird von den Aktionären meist nur zähneknirschend hingenommen. Vor diesem Hintergrund ließ den auch aufhorchen, als Komercni Banka-Chef Henri Bonnet kürzlich verkündete, sein Institut strebe mittelfristig eine Ausschüttungsquote von 60% bis 70% des Nettogewinns an. Dies, so Bonnet, sei jedoch nur möglich, wenn die Eigenkapitalanforderungen nicht noch weiter verschärft werden. Für 2011 betrug die Ausschüttungsquote der tschechischen Société Générale-Tochter immerhin noch 64%, im Jahr zuvor waren es sogar 77%.
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Einen 2011er-Überschuss von 13 Mrd. CZK hatten Analysten der Komercni Banka (155,64 Euro; 888 040; CZ0008019106) vorhergesagt, was wir schon in PEM v. 19.1. als „optimistisch“ werteten. Schlussendlich fielen im vergangenen Jahr 9,7 Mrd. CZK Nettogewinn an. Das bedeutete einen Rückgang um 27,5%.
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Manchmal ist es mit den Emerging-Markets-Anlagen ein Kreuz: Eine Region oder ein Unternehmen gefällt, doch an ein passendes Anlagevehikel oder einen Anteilschein zu kommen, fällt schwer. In diese Kategorie gehört die Aktie von Thai Beverage (0,151 Euro; A0J 2LZ; TH0902010014). Grundsätzlich überzeugt das Unternehmen, das Ende des vergangenen Jahres den gleichfalls börsengelisteten Softdrink-Hersteller Serm Suk übernommen hat und von den thailändischen Fluten kaum betroffen war.
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