Kofola will zukaufen
Einen starken Start ins neue Geschäftsjahr hatte Kofola. Der tschechischen Nahrungsmittelkonzern steigerte im Q1 den Umsatz um 22,1% auf 2,09 Mrd. tschechische Kronen (CZK; rd. 82 Mio. Euro).
„Wenn ein Unternehmen gut läuft, wird die Aktie letztendlich folgen.“
Einen starken Start ins neue Geschäftsjahr hatte Kofola. Der tschechischen Nahrungsmittelkonzern steigerte im Q1 den Umsatz um 22,1% auf 2,09 Mrd. tschechische Kronen (CZK; rd. 82 Mio. Euro).
Auch die Kofola-Aktie (10,40 Euro; CZ0009000121) leidet unter der Sorge vor nachlassender Konsumfreude bei den Verbrauchern.
Bislang stand bei Kofola das koffeinhaltige Erfrischungsgetränk, welches für den Konzernnamen verantwortlich ist, im Mittelpunkt. Nun will das Management die Produktpalette erweitern.
Als wir über Kofola im Dezember 2022 berichteten, war es vor allem ein vorsichtiger Ausblick des Managements, der uns von einer Empfehlung für die Aktie (10,00 Euro; CZ0009000121) des tschechischen Getränke- und Nahrungsmittelkonzerns abhielt (vgl. PEM v. 1.12.22). Tatsächlich zeigt sich der Kurs seit dieser Zeit wenig verändert.
Mit der Vorlage der Q2-Zahlen musste Kofola die Ziele für das Gj. korrigieren, da der tschechische Getränke- und Nahrungsmittelkonzern die Mehrbelastungen durch höhere Rohstoffkosten sowie für Energie und Transport nicht vollständig über Preiserhöhungen und Kostendisziplin ausgleichen konnte. Als direkte Nachwirkung dieser in PEM v. 8.9. beschriebenen Anpassung der Guidance rutschte die Kofola-Aktie (9,68 Euro; CZ0009000121), die wir zuletzt auf Halten abgestuft hatten, unter unseren Stopp bei 9,60 Euro.
Bei Kofola setzte sich im Q2 die gute Entwicklung des Q1 (vgl. PEM v. 9.6.) weiter fort. Der tschechische Getränke- und Nahrungsmittelkonzern, der nach dem gleichnamigen Kultgetränk benannt ist, profitierte dabei v. a. von dem zunehmenden Touristenstrom in die bekannten Anziehungspunkte Prag und Bratislava, aber auch von den weiter abnehmenden Covid-19-Restriktionen in der Gastronomie.
Die Entspannung rund um Corona sorgt auch bei Kofola für eine gewisse Normalität. Denn der tschechische Getränke- und Nahrungsmittelkonzern, der nach dem gleichnamigen Kultgetränk benannt ist, hatte enorm unter der teilweise geschlossenen Gastronomie gelitten. Bereits das Q1 zeigt nun ein anderes Bild:
Starten Sie jeden Sonntag mit unserer kostenlosen Weekend Edition! Sie erhalten exklusive Marktkommentare und Aktienanalysen zu den neuesten Entwicklungen in Deutschland, Europa und den USA. Abgerundet wird unser wöchentlicher Newsletter durch spannende Charts, die Ihnen wertvolle Einblicke bieten.
Jetzt anmeldenTrotz der Corona-Einschränkungen erlebte Kofala ein gutes Jahr 2021. Der tschechische Getränke- und Nahrungsmittelkonzern, der nach dem gleichnamigen Kultgetränk benannt ist, hatte v. a. im 1. Hj. unter der teilweise geschlossenen Gastronomie zu leiden. Trotzdem gelang es, den Umsatz um 7,5% auf 6,6 Mrd. tschechische Kronen (CZK; rd. 270 Mio. Euro) zu steigern, womit die Guidance eines Anstiegs um 5% klar übertroffen wurde.
Den tschechischen Getränke- und Nahrungsmittelkonzern Kofola hatten wir bereits im vergangenen Herbst (vgl. PEM v. 5.11.20) und in diesem Frühjahr (vgl. PEM v. 27.5.) zum Kauf empfohlen. Dabei setzten wir auf eine Aufholbewegung, sobald die pandemiebedingten Einschränkungen den Geschäftsbetrieb nicht mehr bremsen. Vor allem die Gastro-Absätze litten so stark, dass die Verkäufe über klassische Verkaufsstellen (Supermärkte, Getränkemärkte) dies nicht vollständig kompensieren konnten.
Beim tschechischen Getränke- und Nahrungsmittelkonzern Kofola hatten wir im Herbst 2020 zum Einstieg geraten, da wir für das 2. Hj. 2020 mit ordentlichen Absätzen rechneten. Tatsächlich hat das Unternehmen im Gj. 2020 die Rückstände aus dem 1. Hj. nicht vollständig aufholen können. Daran waren auch die zweite und der Beginn der dritten Corona-Welle schuld, die branchenüblich vor allem die Gastro-Absätze maßgeblich unter Druck brachten.
In Tschechien waren die Corona-Infektionszahlen früher als in Deutschland in die Höhe geschossen. Schon am 22.10. folgte daher der zweite Lockdown im Nachbarland, der dort nun erste Erfolge zeigt. Am Kapitalmarkt rutschten aber zahlreiche Aktien noch einmal deutlich ab.
Der Corona-Crash erfasste auch die Kofola-Aktie. Der Titel sank bis auf ein historisches Tief bei 7,10 Euro, womit unser Stopp bei 9,00 Euro nahezu pulverisiert wurde. Inzwischen konnte sich der Titel (8,50 Euro; A143XZ, CZ0009000121) zwar etwas erholen, die Vor-Covid-19-Kurse sind aber noch in weiter Ferne. Die Zahlen für das Q1 zeigten aber eine gute Entwicklung.
Eine bewegte Vergangenheit hat der tschechische Getränkehersteller Kofola CeskoSlovensko hinter sich. Im Jahr 1960, zu Zeiten des Kommunismus, forschte das Pharmaunternehmen Galena nach einem Verwendungszweck für Koffein-Überschüsse, die beim Kaffeerösten entstanden. Eher zufällig kam dabei ein brauner Softdrink heraus, der Coca-Cola und Pepsi zumindest von der Farbe, aber auch vom Geschmack, ähnelte. Unter dem Namen Kofola kam das Getränk 1962 in den Handel und erreichte in den Ländern des ehem. Ostblocks schnell Kult-Status. Dies lag auch daran, dass die westlichen Cola-Marken für die Masse der Bürger in dieser Region damals kaum erhältlich waren.
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