Emerging Markets

Getränkeriesen machen sich fit für die Zukunft

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Ob Cola, Limonade oder Isotonisches, der Markt für Softdrinks ist fest in US-amerikanischer Hand. Deutsche Produkte wie Fritz-Kola führen dagegen entweder ein Nischendasein als Szenegetränk oder haben wie Bionade ihren Höhenflug bereits hinter sich. Dabei zeigte gerade Bionade, wie schnell den großen Playern mit einem neuen Getränk Marktanteile abgenommen werden können. Mit dem Verkauf an Oetker war der Nimbus als lokale „Ökomarke“ aber schnell verspielt.

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Auch Coca-Cola hatte seinerzeit Interesse an einem Kauf von Bionade, führte stattdessen aber ein ähnliches Produkt unter dem Namen „The Spirit of Georgia“ ein. Coca-Cola ist bekannt dafür, auf regionalen Märkten die Vorlieben der Menschen in die Produkte mit einzubeziehen, so stiegen mit I LOHAS-Wasser und Ayataka-Grüntee zuletzt zwei Getränke speziell für Japan in den Kreis der größten Umsatzbringer auf. Im Q1 verbuchte der Konzern dennoch einen Erlösrückgang von 1% auf 11,0 Mrd. US-Dollar, vom EPS verdunsteten 13% auf 0,39 Dollar. Besonders das Geschäft auf dem Heimatmarkt (EBIT -24%) litt unter dem Umbau des Konzerns. CEO Muhtar Kent hat im laufenden Jahr aber noch viel vor. Während die Umsätze in Europa und Asien weiter zulegen sollen, hofft er auch in Nordamerika auf eine schnelle Verbesserung. Dabei soll mittelfristig auch die Neuorganisation der Abfüllung helfen, die Kent am liebsten auslagern will. Analysten erwarten für das laufende Jahr ein EPS von 2,10 Dollar, damit käme die Aktie (43,09 Dollar; US1912161007) auf ein KGV von 20,5. Im Folgejahr dürfte das EPS dann auf 2,30 Dollar steigen. Der jahrelange Aufwärtstrend des Papiers relativiert die Bewertung jedoch, so liegen PLATOW-Abonnenten seit PB v. 28.4.09 mit 108% vorne.

Neuleser können noch bis 43 Dollar einsteigen, wir ziehen den Stopp auf 34 Dollar nach.

Auch Konkurrent PepsiCo steckt voll im Umbau. Daneben drückten im Q1 hohe Marketingausgaben auf den Gewinn, sodass das EPS um 3% auf 0,69 Dollar zurückging. Im Gesamtjahr rechnet Vorstandschefin Indra Nooyi allerdings mit einem Anstieg um 7% auf 4,39 Dollar. Nachdem der Konzern bereits die Preise erhöht hat, soll dazu auch die Snack-Sparte beitragen, die zuletzt ordentlich zulegen konnte. Auch bei PepsiCo sitzen PLATOW-Leser auf einem ordentlichen Plus von 37% (seit PB v. 28.10.09). Die Aktie (83,74 Dollar; US7134481081) ist indes nur unwesentlich günstiger als das Papier von Coca-Cola.

Halten Sie Ihre Anteile. Wir ziehen den Stopp für alle Positionen knapp unter die Tiefs aus Juni und Dezember auf 66 Dollar nach.

Mit einem Q1-Umsatz von 1,38 Mrd. Dollar rangiert die Dr Pepper Snapple Group klar hinter den beiden großen Konkurrenten. Allerdings schaffte es der Konzern aus Texas, der z. B. A&W root beer und Orangina vertreibt, sein EPS von 0,48 auf 0,51 Dollar zu heben. Im Gesamtjahr erwartet Dr Pepper einen Gewinn je Aktie (49,59 Dollar; US26138E1091) vor Rohstoffpreisänderungen von 3,04 bis 3,12 Dollar. Damit ist das Unternehmen mit einem KGV von rund 16 etwas günstiger zu haben als die Papiere der Wettbewerber.

Nach dem kräftigen Anstieg raten wir zum Beobachten.

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