Dino Polska wächst weniger
Bei der Bekanntgabe der Jahreszahlen 2022 (vgl. PEM v. 29.3.) kündigte Dino an, die Anzahl neuer Filialen im Jahr 2023 um einen „niedrigen zweistelligen Prozentsatz“ ausbauen zu wollen (2022: +19%). Wir halten eine Verdopplung der Filialanzahl langfristig für realistisch, aber kurzfristig wird das Wachstum aufgrund der hohen Inflation und sinkender Reallöhne der Kunden nachlassen.
Ökonomen prognostizieren für Polen weiterhin zweistellige Inflationsraten bei Lebensmitteln, wobei die Erwartungen kürzlich nach unten korrigiert wurden. Gleichzeitig setzt die polnische Regierung konsequent Erhöhungen des Mindestlohns um. Der Mindestlohn stieg zum 1. Januar 2023 von 3 010 auf 3 490 Złoty und liegt seit dem 1. Juli bei 3 600 Złoty, was einem Anstieg von 20% entspricht. Für 2024 wird eine weitere Erhöhung um knapp 20% erwartet. Steigende Mindestlöhne und zusätzliche Anreize wie die Befreiung von der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel erhöhen die Realeinkommen und gleichen steigende Kosten durch Inflation aus. Für 2024 wird eine Inflation im mittleren einstelligen Prozentbereich erwartet. Historisch gesehen, korrelieren höhere Reallöhne positiv mit den Einzelhandelsvolumen. Die Aktie (106,40 Euro; PLDINPL00011) von Dino Polska hat YTD um 23% zugelegt und damit den Leitindex WIG (+10%) deutlich übertroffen. Seit der Veröffentlichung der Q1-Zahlen (vgl. PEM v. 10.5.) ging es für die Aktie um weitere 12% aufwärts. Sie wird nun mit einem 2023er-KGV von 30 bewertet. js
Wir stufen Dino Polska daher bis auf Weiteres auf „Halten“ ab. Neues Stopp-Limit: 74,50 (64,50) Euro.