Trendwende bei Dino Polska?
Seitdem wir Ende August dazu rieten, Dinos Kurseinbruch zu nutzen, ist die Aktie 20% gestiegen. Wir beleuchten die Hintergründe des Kursfeuerwerks und erläutern, was uns in unserer Investment These bestärkt.
„Märkte können länger irrational bleiben, als Sie liquide bleiben können.“
Seitdem wir Ende August dazu rieten, Dinos Kurseinbruch zu nutzen, ist die Aktie 20% gestiegen. Wir beleuchten die Hintergründe des Kursfeuerwerks und erläutern, was uns in unserer Investment These bestärkt.
Enttäuscht reagierten Anleger auf Dino Polskas Quartalszahlen vergangene Woche. 7% verlor das Papier (74,20 Euro; PLDINPL00011) der polnischen Supermarktkette seit dem 21.8. und baut damit den Kurseinbruch seit Jahresstart auf 30% aus. Zwar hatte der Gewinn/Aktie den Erwartungen entsprochen, nur lag das lediglich an einer überraschend niedrigen Steuerlast. Sowohl Umsatzwachstum als auch EBITDA-Marge enttäuschten.
Eine hohe Inflation sowie exogene Schocks verhagelten 2023 die Performance so mancher Schwellenland-Portfolios. Auch unser Musterdepot musste sich im Herbst von gleich drei Titeln, namentlich Dino Polska, Qantas und Pacifico Airports, binnen nur einer einzigen Woche trennen.
Zuletzt gab es bedauerlicherweise Veränderungen in unserem Musterdepot. Bei Qantas (2,97 Euro; AU000000QAN2) wurden wir am Mittwoch (4.10.) bei 2,93 Euro ausgestoppt, was einem Verlust von rund 12% seit unserer Erstempfehlung am 29.09.21 entspricht.
Unser Musterdepotwert Dino Polska hat am 17.8. schwächere H1-Zahlen als erwartet vorgelegt. Die Aktie (82,50 Euro; PLDINPL00011) korrigierte um 8%.
Unser Musterdepotwert Dino Polska hat am Montag (3.7.) Filialdaten für das 1. Hj. veröffentlicht. In diesem Zeitraum wurden 116 neue Läden eröffnet, was einem Rückgang von 28% im Vergleich zu den 162 Neueröffnungen des Vorjahres entspricht. Ende Juni belief sich die Anzahl Stores auf insgesamt 2 272 (+15%), die Verkaufsfläche erhöhte sich ebenso um 15% auf 894 200 Quadratmeter.
Spaß machen Wocheneinkäufe aktuell ganz und gar nicht, zumindest nicht dem Geldbeutel. Und eine Abkehr der horrenden Preise wird sich nur langsam einstellen. Zucker (+55% YoY per April), Milchprodukte (+25%) und Eier (+22%) sind nur die Spitze eines Inflations-Eisbergs, dessen Warenkorb sich aus weit mehr Produkten berechnet. Fest steht jedoch: Hinter der Ladentheke spielt sich ein harter Preiskampf ab, bei dem Hersteller und Händler um jeden Margenpunkt kämpfen und dabei auch ihre Preismacht ausspielen. Innerhalb der EU, wo Lebensmittelpreise (+16,6%) weit über der Inflationsrate (8,1%) liegen, stößt das bei Politikern böse auf.
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Jetzt anmeldenLebensmitteleinzelhändler wie Aldi oder die Schwarz-Tochter Lidl liegen in Deutschland traditionell in Familienhand und sind auf dem Börsenparkett rar gesät. Daher lohnt sich der Blick ins Nachbarland Polen, wo unser Musterdepotwert Dino Polska derzeit einen massiven Expansionskurs fährt. Allein im Q1 (5.5.) eröffnete der Vollsortimenter 54 neue Stores, was zu einem Umsatzwachstum von 43% auf 5,5 Mrd. polnischen Zloty (PLN; 1,2 Mrd. Euro) beigetragen hat. Aber auch exklusive der neuen Filialen überzeugte uns der Like-for-Like-Zuwachs von 27,2%. Besonders positiv entwickeln sich Frischeprodukte, die 42% (Vj.: 38,6%) vom Umsatz ausmachen und mit denen sich der Niedrigpreisanbieter von konventionellen Discountern abhebt.
Angesichts zahlreichreicher Unsicherheiten nach dem Bankenbeben um SVB und Credit Suisse sowie dem unvermittelt hawkishen Kurs der Zentralbanken reduzieren Investoren ihre Risiken, verstärken Allokationen u. a. in Asien und lenken Barmittel in Geldmarktsfonds.
Die am letzten Donnerstag (23.3.) vorgelegten Jahreszahlen von Dino Polska konnten die sehr hochgesteckten Erwartungen des Marktes nicht ganz erfüllen. Wir finden sie dennoch bemerkenswert gut. Der Umsatz des polnischen Discounters kletterte um 48% auf 19,8 Mrd. polnische Złoty (PLN; rd. 4,2 Mrd. Euro). Auch ohne den Effekt der 344 neueröffneten Filialen gefällt die Entwicklung, denn mit +28,5% wiesen die Erlöse „like-for-like“ den stärksten Anstieg seit dem IPO 2017 aus. Wie CFO Michał Krauze bei der Präsentation der Zahlen betonte, lag das Wachstum damit fast doppelt so hoch wie der Preisanstieg bei Nahrungsmitteln (+15,4%), war somit auch volumengetrieben. Operativ verdienten die Polen knapp 45% mehr, sodass die EBITDA-Marge mit 9,3% nur um 20 Basispunkte fiel. Unter dem Strich blieben 1,13 Mrd. PLN oder 11,55 PLN je Aktie (81,52 Euro; PLDINPL00011), jeweils 40% mehr als vor Jahresfrist.
Es ist soweit. Mit Dino Polska holen wir uns im neuen Jahr den ersten Wert für unser Musterdepot. Der Discounter profitiert aktuell vom Wandel im polnischen Einzelhandelsmarkt: Zwischen 2008 und 2022 verschwanden 90 000 Einzelhandelsfilialen von der Bildfläche – allein 2022 fielen 10 000 Läden der anziehenden Inflation zum Opfer. Denn Konsumenten drehen inzwischen jeden Złoty doppelt um. Als auf reduziertes Sortiment und begrenzte Verkaufsflächen ausgerichteter Proximity Store macht sich Dino Polska dieses Vakuum besonders in ländlichen und dünn besiedelten Gebieten zu Nutze.
Polens Einzelhandel für Lebensmittel befindet sich im Umbruch. Insbesondere kleinere Läden können im Zuge der hohen Inflation die gesteigerten Preise nicht weitergeben. Allein 2022 stellten daher im gesamten Einzelhandel fast 10.000 Läden ihren Betrieb ein (+72% ggü. 2021). Von diesem Trend profitieren Discounter, die sich das Vakuum zu Nutzen machen. Wir holen uns daher den wachstumsstarken Proximity Store Dino Polska ins Portfolio.
Auch 2022 ging das Wachstum bei Dino Polska weiter: Die Supermarktkette steigerte die Zahl ihrer Geschäfte bis Ende Dezember um 344 auf 2 156 Läden. Damit übertrafen die Polen das Vj.-Wachstum von 343 neuen Geschäften immerhin um eine zusätzl. Niederlassung. Noch besser ablesbar ist die Wachstumsstärke allerdings an der Verkaufsfläche, die im verg. Jahr von 710 400 qm auf 847 800 qm stieg.
Zwischen 1990 und 2019 lag das jährliche BIP-Wachstum Polens bei 7,9%. Damit zählt das Land zu den wachstumsstärksten Regionen der Welt. Locker getoppt wird dieses Wachstum von Dino Polska – der nicht größten, dafür aber am schnellsten wachsenden Supermarktkette des Landes.
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