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Coupang – Wie intakt ist die Investmentstory wirklich?

Coupang wächst weiter prächtig. Und auch die Profitabilität steigt stetig. Dennoch ist die Aktie der südkoreanischen E-Commerce-Plattform zuletzt kräftig unter Druck geraten. Woran das liegt und was daraus für Anleger folgt.

von Martin Grimm,
Das Logo von Coupang
Das Logo von Coupang © MichaelVi - stock.adobe.com

Die E-Commerce-Plattform Coupang ist im Q4 kräftig gewachsen, allerdings etwas unterhalb der hochgesteckten Erwartungen. Die Erlöse der Südkoreaner kletterten gegenüber dem Vorjahr um 21,4% auf 7,97 Mrd. US-Dollar (rund 7,3 Mrd. Euro), wie der Konzern jetzt mitteilte. Analysten hatten im Schnitt sogar mit 8,07 Mrd. Dollar gerechnet. Die Ergebniskennziffern fielen dafür deutlich besser aus als gedacht: Das bereinigte EBITDA erhöhte sich um 43% auf 421 Mio. Dollar – und lag damit klar über dem Marktkonsens von 291,5 Mio. Dollar. Die Marge erhöhte sich auf 5,3%. Der Gewinn je Aktie erreichte 0,08 Dollar. Marktbeobachter hatten hier nur mit 0,01 Dollar gerechnet. Ebenfalls erfreulich: Der Free Cashflow erhöhte sich um 21% auf 463 Mio. Dollar. Zudem stieg die Zahl der aktiven Kunden um 1,8 Mio. auf 22,8 Mio. Die Aktie (19,77 Euro; US22266T1097) konnte daher in erster Reaktion nach den Zahlen deutlich zulegen.

Auch was die weitere Entwicklung betrifft, gibt sich das Unternehmen zuversichtlich. Coupang avisiert für das laufende Jahr ein währungsbereinigtes Wachstum von 20%. Um das zu erreichen, will das Unternehmen auch in neue Bereiche expandieren. Zudem plant das Management, weiter in Künstliche Intelligenz, Automatisierung und Technologie zu investieren. Nicht ohne Grund: Auch Onlinehändler wie Temu von PDD oder AliExpress von Alibaba haben den südkoreanischen Markt für sich entdeckt und sind harte Konkurrenten von Coupang. Erst im Dezember vereinbarte Alibaba eine Kooperation mit der E-Commerce-Plattform Emart, des größten Einzelhandelsunternehmens in Südkorea , um im schnelllebigen Online-Handel des Landes wettbewerbsfähiger zu werden.

Die Coupang-Aktie musste in den vergangenen Tagen kräftig Federn lassen, wozu die Unsicherheit durch die aggressive Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump sicher beigetragen hat. Durch die Entscheidung, sich angesichts der Spannungen zwischen China und den USA enger an Washington zu binden, hat sich auch die Abhängigkeit Südkoreas vom US-Markt erhöht. Entsprechend anfällig ist das Land nun für etwaige Zolländerungen.

Wir stufen Coupang auf Halten ab. Stopp hoch auf 18,00 (15,20) Euro.

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