Coupang – Warum dieser Verlust kein Drama ist
Die Aktie (20,27 Euro; US22266T1097) reagierte relativ unaufgeregt. Coupang begründete das Minus mit einer Wettbewerbsstrafe und der weiter defizitären Tochter Farfetch (vgl. PEM v. 15.5.). Diese beiden Faktoren herausgerechnet, hätte das Unternehmen einen Gewinn von rund 124 Mio. Dollar bzw. 0,07 Dollar je Aktie ausgewiesen – und damit deutlich mehr als Analysten im Vorfeld erwartet hatten (-0,01 Dollar).
Zudem positiv: Der Bruttogewinn stieg zum Vj. um 41% auf einen neuen Rekordwert von 2,1 Mrd. Dollar. Die entsprechende Marge erhöhte sich um 310 Basispunkte auf 29,3%. Gleichzeitig verbesserte sich der operative Chashflow um 250 Mio. Dollar auf 2,2 Mrd. Dollar. Darüber hinaus konnte Coupang die Zahl der aktiven Kunden im größten Segment Product Service um 12% auf 21,7 Mio. und das ber. EBITDA der Sparte um 122 Mio. auf 530 Mio. Dollar steigern – macht bei einem Umsatz von 6,4 Mrd. Dollar eine Marge von rd. 8,2%.
Auch das ist ein neuer Rekordwert. Das Management zeigt sich zudem weiter davon überzeugt, dass Farfetch bis Ende des Jahres zumindest im Tagesgeschäft schwarze Zahlen schreibt – und im Konzern langfristig mehr als 10% vom Umsatz als ber. operatives Ergebnis hängen bleiben werden.
Auch was das weitere Wachstumspotenzial betrifft, gibt sich die Konzernspitze unverändert zuversichtlich: „Es gibt noch viele unerschlossene Bereiche“, so Firmenchef Bom Kim. Vor allem in Taiwan sieht der CEO reichlich Luft nach oben. Große Stücke hält er auch auf das Liefergeschäft: Seit der Einführung des kostenlosen Lieferprogramms für Wow-Mitglieder sei das Transaktionsvolumen der Restaurants auf Coupang Eats in nur drei Monaten durchschnittlich um fast 30% gestiegen. mg
Coupang bleibt ein Kauf. Stopp hoch auf 15,20 (11,50) Euro.