Unser Votum vom 23.4., die CEZ-Aktie (20,04 Euro; 887832; CZ0005112300) bis auf weiteres zu meiden, hat sich als goldrichtig herausgestellt. Seither hat der größte osteuropäische Börsenwert noch einmal 16% verloren. Der Energieversorger kommt zwar mit seinem Spar- und Wachstumsprogramm voran. Vorstandschef Daniel Benes hat bei der Vorlage der Halbzeit-Bilanz auf die erreichten Kostensenkungen von 1 Mrd. Kronen p.a. sowie höhere Verkaufsmengen bei Strom, Wärme und Gas hingewiesen. Der Verbrauch im Inland, das drei Viertel der Produktion abnimmt, ist berei-nigt um 1,5% gestiegen, was ein Beleg für das Wachstum der tschechischen Wirtschaft ist. Gegen den seit Jahren nach unten weisenden Preistrend bei Energie in Europa können die Tschechen indes nichts ausrichten. Im Sommer pendelten die deutschen Preise für eine Megawattstunde bei Lieferung im kommenden Jahr auf einem Rekordtief um die 30 Euro. CEZ hat einen Großteil seiner 2016er Produktion vorab zu 35,50 Euro verkauft, was gegenüber dem Vorjahr ein weiterer Rückgang ist. Der Druck auf die Ergebnisse bleibt also bestehen.