Emerging Markets

Canon – Q1-Zahlen müssen erst einmal verdaut werden

Die Aktie des weltgrößten Kamera-Herstellers Canon ist zuletzt mächtig unter Druck geraten. Von Kursen um 27 Euro fiel der Titel (24,43 Euro; 853055; JP3242800005) innerhalb von acht Tagen um 10% auf unter 24,50 Euro. Dies hatte zur Folge, dass der Anteilschein unter die Stoppmarke fiel. Der japanische Konzern stampfte nach einem enttäuschenden ersten Quartal seine Ziele für das Gesamtjahr 2016 um 17% ein. Nun rechnet die Konzernleitung mit einem Ergebnis von 2,4 Mrd. statt 2,88 Mrd. Euro. Von Januar bis März fiel der operative Gewinn um knapp 40% auf umgerechnet 320 Mio Euro und lag damit niedriger als von Analysten erwartet.

Um künftig unabhängiger vom Kamera-Geschäft zu werden, drängen die Japaner neuerdings in den Medtech-Bereich (s. PEM v. 10.3.). Im März kaufte Canon für 5,3 Mrd. Euro die Medizintechniksparte vom angeschlagenen Elektronikkonzern Toshiba, der derzeit versucht seine Kapitalbasis zu stärken und den Konzernumbau vorantreibt. Für Canon ist der neue Geschäftsbereich durchaus sinnvoll, auch wenn der Medtech-Zukauf an der Börse kein Kursfeuerwerk auslöste. Denn das Geschäft mit Smartphones boomt und so ziemlich jedes Gerät ist mit einer Spitzenkamera ausgestattet. Für Canon ist das jedoch ein Fluch, da Verbraucher dadurch immer seltener zur Digitalkamera greifen. Zudem schwächelt die Nachfrage nach Laser-Druckern in den Schwellenländern. Auch die Aufwertung des Yen setzte dem Unternehmen zu Jahresbeginn zu: Rund 80% der Umsätze kommen aus dem Ausland. PEM-Leser sollten bei Canon vorerst abwarten.

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