Automobilhersteller

BYD stoppt die Korrektur

PEM-Leser, die unserer jüngsten Empfehlung zu BYD vom 15.7. gefolgt sind, haben alles richtig gemacht: Von Ende Juli bis Mitte August schoss die Aktie (27,01 Euro; A0M4W9; CNE100000296) des Autobauers um gut 40% auf ein Allzeithoch in Frankfurt bei 30,64 Euro nach oben.

Das E-Auto BYD Han
Das E-Auto BYD Han © BYD Europe

Bis September konnte das Papier das hohe Niveau halten, doch dann geriet es in den durch den angeschlagenen Immobilienkonzern Evergrande ausgelösten Abwärtssog. Anfang dieser Woche konnte BYD den Fall aber stoppen und orientiert sich wieder spürbar nach oben.

Die operative Entwicklung sollte Rückenwind geben: In den ersten acht Monaten dieses Jahres haben die Chinesen 266 480 E-Autos (Batterie und Hybrid) verkauft – fast drei Mal so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Allein im August stieg der Absatz sogar um 300% auf über 61 000 Fahrzeuge. Es spricht also viel dafür, dass das 2. Hj. umsatzseitig noch besser wird als das 1. Hj., in dem die Erlöse bereits um 53,6% auf 89,1 Mrd. Renmimbi (RMB; rd. 1,7 Mrd. Euro) kletterten. Wir halten einen Jahresumsatz von rd. 220 Mrd. RMB für möglich. Bisher schlug sich dieses Wachstum jedoch nicht in steigenden Gewinnen nieder, da höhere Rohstoffpreise belasteten. So sank der Gewinn je Aktie (EPS) im 1. Hj. um 26,8% auf 0,41 RMB. Das sollte sich spätestens im kommenden Gj. wieder ändern, für das wir mit einem EPS von 2,40 RMB kalkulieren. Für die kommenden drei Jahre ist ein durchschnittlicher Anstieg von 32% p. a. realistisch. Ganz billig ist das Papier mit einem 2022er-KGV von 84 (historisch: 50) zwar nicht mehr, die erwarteten Wachstumsraten relativieren es aber zum großen Teil. Schwung wird zudem wieder in die Mittelzuflüsse kommen. Im 1. Hj. blieb der Free Cashflow noch hinter dem Vj.-Zeitraum zurück. Im Q2 lag er aber bereits über dem Q1 und bis 2023 sind jährliche Zuwächse von 38% drin.

BYD bleibt daher auf unserer Kauf-Liste mit Stopp bei 20,25 Euro.

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