Vermögensverwaltung

Blackrock – Neue Wachstumsdynamik

Es war ein Paukenschlag, der die gleichzeitig veröffent-lichten starken Q4-Zahlen zur Nebensache machte: Am Freitag (12.10.) verkündete Blackrock, mit inzwischen mehr als 10 Bio. US-Dollar an Assets under Management (AuM) der größte Vermögensverwalter der Welt, den Kauf von Global Infrastructure Partners (GIP). Der Kaufpreis von 12,5 Mrd. setzt sich zusammen aus 3 Mrd. in Cash bzw. Krediten und 9,5 Mrd. Dollar durch die Ausgabe von 12 Mio. neuen Aktien.

Der CEO von Blackrock, Larry Fink
Der CEO von Blackrock, Larry Fink © Blackrock

Der Deal ist die logische Weiterentwicklung des 2009 getätigten Zukaufs von Barclays Global Investors für 13,5 Mrd. Dollar, der Blackrock-Gründer Larry Fink den Einstieg in den Handel mit börsengehandelten Fonds (ETFs) ermöglichte. Der Kauf von GIP, des größten unabhängigen Vermögensverwalters für alternative Assets, kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem die Wachstumsdynamik im klassischen ETF-Geschäft abzuflauen droht.

Zu Jahresbeginn hatte Fink bereits den ersten Bitcoin-ETF aufgelegt und dabei verkündet, die „ETF-Revolution weiter zu beschleunigen“: Der Markt für Infrastrukturinvestments, der aktuell rd. 1 Bio. Dollar schwer ist und sich bis zum Ende der Dekade verfünfzehnfachen soll, gilt dabei als besonders attraktiv. In Zeiten klammer Staatskassen dürfte privates Kapital bei der Finanzierung von Flughäfen, digitalen Stromnetzen und Erneuerbare Energien-Anlagen besonders stark nachgefragt sein. „Wir glauben daran, dass sich in den nächsten zehn Jahren viel um Infrastruktur drehen wird.“

Blackrock ist dafür ausgezeichnet positioniert: Die New Yorker beraten zahlreiche Regierungen, so z. B. die Ukraine bei Infrastruktur- und Wiederaufbauprojekten. GIP könnte für Blackstone das fehlende Puzzleteil sein, um künftig als alleinige Anlaufstelle für institutionelle Anleger auf der Suche nach jeglicher Form der Anlageberatung (aktiv oder passiv, Aktien, Anleihen oder alternativ) zu fungieren.

Bleibt die Frage der Bewertung. Der Kaufpreis entspricht dem 25-Fachen der Gebühreneinnahmen von GIP, was wir für nicht überteuert halten. Alternative Assets machen bei Blackrock derzeit nur etwa 3,5% der AuM aus, steuern aber bereits 10% der Gebühreneinnahmen bei. Analysten haben die Schätzungen für das Gewinnwachstum von Blackrock um etwa 3% pro Jahr nach oben geschraubt. Das daraus von uns errechnete 2024er-KGV der NYSE-Aktie (790,65 Dollar; US09247X1019) von 20 liegt exakt auf dem langjährigen Schnitt.

Eine „Hochzeit im Himmel“ nannte GIP-Chef Adebayo Ogunlesi, der in das Management-Board von Blackrock einzieht, den Deal. So hatte im Mai 1998 auch Jürgen Schrempp die Fusion von Daimler mit Chrysler bezeichnet. Anders als damals im Automobilsektor stimmen bei Blackrock und GIP aber die strukturellen Wachstumstrends, insbesondere im ETF-Geschäft. kdb

Wir stufen Blackrock von Halten auf Kaufen hoch. Der Stopp bleibt bei 595,00 Dollar (vgl. PB v. 19.12.23).

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