Berkshire Hathaway-Einstieg bei TSMC beflügelt ASML
Das Kursplus von 25% seitdem dürfte bei dem Wachstumswert auch nicht ausschließlich durch das Abflauen der Inflation (vgl. „Unsere Meinung“) getrieben sein, sondern auch durch ein Nachlassen der Lieferkettenprobleme und der starken fundamentalen Verfassung des Marktführers mit EBIT-Margen jenseits der 30%. Der Quasi-Monopolist aus den Niederlanden ist führend in der Herstellung von Litografiemaschinen für die Halbleiterindustrie. Zwar werden die Chip-Investitionen von Kunden wie Intel und Samsung in 2023 das Niveau der vergangenen Jahre nicht halten können. Das dürfte vom Markt aber weitestgehend eingepreist sein. Langfristig ist die Nachfrage nach immer mehr Chips intakt (vgl. Infineon in dieser Ausgabe).
Für positives Aufsehen sorgte diese Woche der mit einem Marktanteil von 60% größte Auftragsfertiger für Speicherchips TSMC (vgl. PEM v. 20.10.). Bekannt wurde, dass sich Warren Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway mit 4,1 Mrd. US-Dollar an TSMC beteiligt hat. TSMC ist zugleich einer der wichtigsten Kunden von ASML. Gerade erst haben die Taiwaner neun Maschinen der 1. Generation zu je 150 Mio. Euro bestellt. Das Auftragsbuch von ASML enthielt im Q3 Bestellungen im Wert von 38 Mrd. Euro – zwei Mal soviel wie der Jahresumsatz 2021. Zwar belastet der USA-China-Konflikt, positiv ist jedoch, dass ASML nur Maschinen der 2. Generation (DUV) an die Volksrepublik liefert. Doch auch die würden die USA am liebsten verbieten. Nach Taiwan (40%) und Südkorea (33%) ist China (15%) der drittwichtigste Absatzmarkt. Auf dem aktuellen Niveau überwiegen für uns jedoch die Chancen die Risiken.
ASML bleibt ein Kauf. Stopp hoch auf: 398,50 Euro.
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