Bei DBS purzeln die Rekorde
Doch zurück zum Q2: Dank einer im sechsten Quartal in Folge gestiegenen Zinsmarge (plus 96 Basispunkte auf 2,81%) und eines florierenden Kreditbuchs übertrafen die Erträge mit 5,05 Mrd. Singapur Dollar (SGD; rd. 3,4 Mrd. Euro) erstmals in einem Quartal die Marke von 5 Mrd. SGD. Der Anstieg um 35% ggü. Vj. überraschte die Analysten ebenso wie die nur um 16% gekletterten Ausgaben für mehr Personal. Die wichtige Kosten-Ertrag-Quote (CIR) verbesserte sich daher um starke 600 Basispunkte auf 38,3%.
Mit dem Kapital der Anteilseigner geht Gupta dabei extrem wertschöpfend um: Die Eigenkapitalrendite (RoE) erreichte mit 19,2% (Vj.: 13,4%) einen neuen Rekordwert und übertraf den hohen Q1-RoE (18,6%). Für das Gesamtjahr projiziert Gupta weiter einen RoE von „über 17%“ und peilt bei der CIR einen Wert von „unter 40%“ an.
Natürlich bleibt die Sorge, ob die Zinsmarge auch in Zukunft das Ergebnis unterstützen wird oder ihren Zenit inzwischen erreicht hat. Und auch in Asien haben sich die Konjunkturerwartungen für das 2. Hj. mittlerweile eingetrübt. Trotzdem überrascht uns, dass die auf Tradegate gut handelbare Aktie (22,70 Euro; SG1L01001701) aus den seit mehreren Quartalen verlässlich gelieferten Rekordzahlen nicht mehr Honig saugen kann.
Das 2023er-KGV von 8 (10J: 11) ist jedenfalls weiterhin attraktiv. Gleiches gilt für das niedrige Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,34x und die hohe Dividendenrendite von zuletzt 6,0%. Vermutlich stören sich Anleger an der anhaltend hohen Abhängigkeit von der Wirtschaft des Stadtstaates (75% der Erträge). Doch auch hier hat Gupta mit Akquisitionen in China und Indien bereits für Abhilfe gesorgt. kdb
DBS Group bleibt ein klarer Kauf. Stopp weiter bei 17,50 Euro.
DBS Group
Aktienkurs in Euro