Vom nachlassenden Wirtschaftswachstum in China ist auch der Bankensektor betroffen. 2015 war für die Geldhäuser aus dem Reich der Mitte das schlechteste der vergangenen zehn Jahre. Die staatliche Bank of China verzeichnete mit Gewinnen in Höhe von 179,4 Mrd. RMB (rd. 24,1 Mrd. Euro) lediglich 1,3% mehr als 2014. Zuvor betrug das Wachstum 8,2%. Entsprechend müssen die Institute umdenken. Zur Stabilisierung will die Bank of China ihr Übersee-Geschäft ausbauen und weniger stark auf dem Heimatmarkt aktiv sein, kündigt Bankchef Chen Siqing an. Ihr Übersee-Wachstum treibt sie aggressiv voran. Die ausländischen Tochtergesellschaften machen 23,6% des Vorsteuergewinns aus. Zuletzt hisste die Bank ihre Flagge im Herzen von Manhattan, wo sie im Herbst ihr neues Headquarter im rd. 140 Meter hohen Glasturm am Bryant Park, von dem es mehr als die Hälfte der 28 Etagen nutzt, beziehen wird. Das vorherige kleinere Gebäude habe auf Grund des zuletzt starken Wachstums der weltweit viertgrößten Bank nicht mehr ausgereicht, begründet US-Bankchef Xu Chen den Schritt. Dass die Bank of America am anderen Ende des Parks residiert, sieht er als Symbol der ökonomischen Verzahnung zwischen China und den USA.