Baidu bleibt weiter auf Kurs
Baidu versucht weiterhin das Geschäft mit Online-Marketing-Services zu diversifizieren. Lag 2018 der Anteil, den das Geschäft mit der Onlinewerbung ausmachte, bei 80%, waren es in 2022 nur noch 60%. Zwar spült dieser Geschäftszweig aktuell noch den Cashflow in die Kassen, doch ist diese Sparte auch besonders anfällig für Regulierung. So wurde Baidu vor einigen Jahren verboten, Werbeslots an den Höchstbietenden zu verkaufen; seitdem müssen auch soziale und gesellschaftliche Parameter berücksichtigt werden. Um das Geschäft zu diversifizieren, gibt Baidu etwa 15% des Umsatzes für Forschung und Entwicklung (R&D) aus. Hierbei sind die vielversprechendsten neuen Wachstumsfelder der Robo-Taxi-Service Apollo Go, bei dem Kunden autonome, fahrerlose Taxis buchen können, um sich durch die chinesischen Großstädte chauffieren zu lassen. Das jüngste Projekt ist zudem der AI-Chat-Bot Ernie. In Anbetracht der hohen Ausgaben für R&D ist die erwartete Nettomarge von 14% außerordentlich hoch. Auch soll der Nettogewinn im laufenden Gj. um 160% ansteigen, obgleich hier ein starker Basiseffekt durch das schwache vergangene Jahr greift. In den kommenden beiden Jahren soll der Gewinn mit 9% p. a. weiter ansehnlich wachsen.
Hauptrisiko bei einem Engagement in Baidu verbleibt das schwer einzuschätzende chinesische Regime. Zudem sind Werbeeinnahmen durchaus stark zyklisch und die chinesische Wirtschaft tut sich schwer, nach der Wiedereröffnung wirklich in Fahrt zu kommen. Das hohe Wachstum, die starken Margen und das 2024er-KGV der Aktie (131,20 Euro; US0567521085) von 17 rechtfertigen für uns jedoch ein Engagement in Baidu. dag
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