Fallende Rohstoffpreise sowie höhere Produktions- und Lohnkosten haben die Gewinnmargen der Bergbauunternehmen drastisch reduziert. Der britisch-südafrikanische Rohstoffkonzern Anglo American kann davon ein Liedchen singen. Laut Firmenangaben trugen zuletzt nur etwa ein Viertel der insgesamt 60 Förderprojekte zum Konzerngewinn bei. Das soll sich ändern. Das Management hat dem Konzern einen radikalen Umbau verordnet. Zukünftig will sich Anglo American nur noch auf profitable Bereiche konzentrieren, die restlichen Projekte sollen verkauft oder eingestellt werden. Der Platinabbau in Südafrika sowie drei Kupferminen in Chile stehen bereits auf der Verkaufsliste. Nun will sich der Konzern auch vom Kohlebergbau trennen. Die Förderprojekte für Kraftwerkskohle in Südafrika und Australien seien zuletzt nicht das beste Geschäft für den Konzern gewesen, so CEO Mark Cutifani. Nun gehe es darum, die beste Lösung für den Konzern und die beteiligten Länder zu finden. Ein Verkauf könnte dem Konzern ordentlich Geld in die Kassen spülen. Vor einem Jahr taxierten Analysten den Wert des Kohlegeschäfts auf rund 3,7 Mrd. US-Dollar. Um die Bilanz zusätzlich aufzubessern, will das Unternehmen zudem die Investitionen zurückfahren. 2014 und 2015 sollen nur noch 5,2 Mrd. bis 5,5 Mrd. Dollar investiert werden. Zuvor waren es 6,0 Mrd. bis 6,2 Mrd. Dollar. Ob das ausreicht, die ramponierten Bücher auf Vordermann zu bringen, bleibt abzuwarten.