Getränke

Ambev steckt im Wandel

Ambev ist der größte Getränkehersteller Südamerikas. Zu den verkauften Marken gehören die Biersorten Corona, Stella Artois und Budweiser. Zudem produzieren die Latinos das insbesondere in Brasilien sehr populäre Guarana und vertreiben die Getränke von Pepsico, da sie für den Heimatmarkt die Vertriebsrechte innehaben.

Das Geschäftsmodell von Ambev ist grundsätzlich sehr lukrativ. So lag die EBIT-Marge für 2021 bei sehr profitablen 24% und die Nettomarge bei 17%. Besonders gut gefällt uns die höchst gesunde Bilanz. Die Brasilianer haben fast keine Schulden und verfügen zudem über 3 Mrd. US-Dollar in Cash. Auch das Kapital wird mit einer Rendite auf das investierte Kapital (ROIC) von 24% sehr gut allokiert. In Anbetracht der Margen und Kapitalrenditen, die 2014 noch erwirtschaftet wurden, erscheinen die aktuellen Kennzahlen jedoch eher dürftig. So lag 2014 die Nettomarge mit 32% fast doppelt so hoch wie heute. Auch der ROIC war gut ein Drittel höher. Denn Ambev bekommt insbesondere im Biersegment starke Konkurrenz, wodurch sich das Wachstum und die Marge abschwächen. Ebenso drücken die deutlich gestiegenen Input-Kosten durch höhere Rohstoffpreise auf die Margen.

CEO Jean Jereissati kommunizierte als eines der Hauptziele für 2022 die Steigerung des ROIC, was uns grundsätzlich sehr gut gefällt. Zudem versucht Ambev, den Gegenwind durch neue Geschäftsfelder abzufangen. So wurde mit BEES eine eigene Bestellplattform sowie eine gleichnamige Bank ins Leben gerufen, die Kleinunternehmen Finanzdienstleistungen anbietet. In den kommenden drei Jahren soll das EBIT um 7% p. a. bei leichter Margenausweitung wachsen. Hierfür ist die Aktie (2,64 Euro; US02319V1035) mit einem 2023er-KGV von 17 in Anbetracht der verbleibenden Unsicherheiten jedoch recht teuer.

Beobachten Sie Ambev.

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