Online-Modehandel

Zalando – Fallendes Messer

Richtig rund läuft es bei Zalando auf dem Börsenparkett schon seit geraumer Zeit nicht mehr. Allein seit Juli 2021 stehen Kursverluste von rd. 40% zu Buche. Ein Ende der Abwärtsbewegung ist noch nicht in Sicht.

Zalando eCommerce
Zalando eCommerce © Zalando

Auch die Meldung des vom Vorstand beschlossenen Kaufs eigener Aktien (200 Mio. Euro; rd. 3% der Marktkapitalisierung) im Rahmen von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen werden mittelfristig keine Trendwende einleiten. Denn die DAX-Aktie (64,02 Euro; DE000ZAL1111) ist trotz des herben Abverkaufs mit einem 2023er-KGV von 49 immer noch sportlich bewertet. Zwar ist das EPS-Wachstum bis 2023 mit 15% p. a. ordentlich, aber nicht atemberaubend und v. a. nach der Corona-Sonderkonjunktur Zeichen einer Verlangsamung.

Erschwerend hinzu kommt die Sorge vor möglichen Zinsanhebungen in den USA, was dazu führt, dass hohe KGVs tendenziell abverkauft werden. Viel Spielraum nach oben ist also nicht gegeben. Gänzlich abschreiben wollen wir die Berliner jedoch nicht, denn das Umsatzwachstum von jährlich 22% bis 2023 signalisiert steigendes Interesse an der Online-Plattform für Modeartikel. Zudem verfügt Zalando über hohe Kapitalrenditen (ROIC: 34%), die ein klarer Beweis für ein nachhaltiges und skalierbares Geschäftsmodell sind. Den Griff ins fallende Messer wollen wir mit Blick auf den aktuellen Kursverlauf jedoch vermeiden, zumal die Stimmung für sämtliche E-Commerce-Unternehmen derzeit schlecht ist.

Zalando bleibt auf unserer Beobachtungsliste.

Abonnieren Anmelden
Zum PLATOW Brief