Wohin mit dem ganzen Geld?

Trotz des gelungenen Jahresauftakts an den Börsen ist der Gegenwind unverkennbar: Die Inflation bleibt ein ungelöstes Problem. Das lässt Zweifel aufkommen, ob die Fed die erhofften Zinssenkungen wie vom Markt gewünscht liefern kann (vgl. PB v. 19.12.24). Gleichzeitig gibt es erste Anzeichen, dass die US-Wirtschaft an Schwung verliert – neue Erkenntnisse werden vom Arbeitsmarktbericht am Freitag (10.1.) erwartet. Europas Konjunktur stagniert derweil und China verfehlt die Hoffnungen auf eine wirtschaftliche Erholung.
Zusätzlich belasten geopolitische Unsicherheiten die Stimmung: Mit Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus werden unvorhersehbare Entscheidungen die Volatilität anheizen. Schon vor seinem Amtsantritt deutet der „President-elect“ an, dass unruhige Zeiten bevorstehen. Die Investoren werden 2025 also noch aufmerksamer die Entwicklungen beobachten müssen.
Doch es gibt auch positive Signale: Das Vermögen der privaten Haushalte wächst. In Deutschland stieg es 2024 laut DZ Bank um fast 6% auf rund 9,3 Billionen Euro – ein Anstieg, der in etwa dem durchschnittlichen Wachstum der letzten zehn Jahre (5,8%) entspricht, wie Zahlen der Deutschen Bundesbank zeigen. Auch global wuchs laut dem „Global Wealth Report“ der UBS das Vermögen 2023 um 4,2% und es wird auch in den kommenden Jahren weiter steigen.
Diese hohen Vermögen werden weiterhin nach Anlagemöglichkeiten suchen. Durch die starke Nachfrage können US-Aktien damit attraktiv bleiben, sofern die Bewertungen durch ein stabiles Gewinnwachstum gerechtfertigt werden. In Europa locken attraktivere Bewertungen, doch hier müssen Investoren prüfen, ob Unternehmen unter schwierigeren Rahmenbedingungen profitabel wachsen können. In beiden Regionen werden zudem Anleihen zur Alternative.
2024 haben wir im Depot eine hohe Liquiditätsquote gefahren. Auch 2025 gilt es sorgfältig abzuwägen, welche Unternehmen auch unter schwierigen Rahmenbedingungen profitabel wachsen, eine attraktive Bewertung aufweisen und das höhere Risiko gegenüber Anleihen rechtfertigen.