Finanzdienstleister

Wirecard kennt keine Grenzen

Operativ läuft es bei Wirecard, allen Vorwürfen der „Financial Times“ zum Trotz. Der Zahlungsdienstleister steigerte den Umsatz im Q2 um 37,4% auf 643 Mio. Euro. Das EBITDA kletterte um 35,6% auf 184,1 Mio. Euro, so dass die Marge mit 28,6% fast das Vj.-Niveau von 29% erreichte.

Wirecard war 2020 in aller Munde
Wirecard war 2020 in aller Munde © Wirecard

Erfreulich: Die drei Monate per Ende Juni sind damit das zweite Quartal in Folge, in dem die Aschheimer organisch um mehr als 30% wachsen, was aufkommende Sorgen über ein Ende des Booms vorerst im Keim ersticken dürfte. Wie schon im Vj. erhöhte Wirecard sowohl nach dem Q1 als auch jetzt nach dem Q2 die Jahresprognose: CEO Markus Braun erwartet nun ein EBITDA von 765 Mio. bis 815 Mio. Euro – ursprünglich war er mit einer Spanne von 740 Mio. bis 800 Mio. Euro ins Gj. gegangen.

Viel wichtiger erscheinen uns aber zwei Dinge: Erstens hat Wirecard jüngst mit der Unternehmensgruppe Aldi einen renommierten Massenkunden gewonnen (s. PLATOW Brief v. 22.7.) und zweitens schraubte Braun auch die „Vision 2020“ nach oben: Das Transaktionsvolumen wird dann bei über 230 Mrd. Euro und der Umsatz bei mehr als 3,2 Mrd. (zuvor: mehr als 2,8 Mrd.) Euro gesehen. Die starken Steigerungsraten bei den Erlösen gehen also weiter und werden von einer unverändert hohen EBITDA-Marge begleitet. Vor diesem Hintergrund erscheint uns das 2020er-KGV der DAX-Aktie (146,25 Euro; DE0007472060) von 25 weiterhin günstig.

Wirecard bleibt ein Kauf mit unverändertem Stopp bei 115,20 Euro.

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