Wacker Chemie – Ziele enttäuschen
Mit der Präsentation des Q1-Zahlenwerks konnte der Chemiekonzern zwar überzeugen, mit seinem Jahresausblick jedoch nicht.
„Der Preis ist das, was du bezahlst. Der Wert ist das, was du erhältst.“
Mit der Präsentation des Q1-Zahlenwerks konnte der Chemiekonzern zwar überzeugen, mit seinem Jahresausblick jedoch nicht.
Wacker Chemie hat im Schlussquartal noch einmal richtig aufgedreht. Von Oktober bis Dezember stiegen die Erlöse um gut 10% auf 1,35 Mrd. Euro, das EBITDA zog gar um 44% auf 270 Mio. Euro an. „In allen Segmenten waren die Umsätze dank der guten Kundennachfrage deutlich höher als vor einem Jahr“, kommentiert Konzernchef Rudolf Staudigl das bislang umsatzstärkste Schlussquartal.
Die Aktie des Wafer-Herstellers Siltronic (51,93 Euro; DE000WAF3001) gehört seit Längerem zu den absoluten Überfliegern im TecDAX. Auf Jahressicht verteuerte sich der Wert um mehr als 200%. Auch in dieser Woche ging der Anstieg weiter. Hintergrund waren die vorläufigen Geschäftszahlen.
Der Mitte 2015 an die Börse gegangene Wafer-Hersteller Siltronic hat seinen Aktionären zu Beginn nur wenig Freude bereitet. Der drittgrößte Lieferant von Siliziumwafern für die Halbleiterindustrie kämpfte lange Zeit mit Verlusten und einem negativen Free Cashflow. Die Börse quittierte das mit deutlichen Kursabschlägen von rund 70%. Seit dem Tief bei rund 12 Euro im Februar hat sich der Aktienkurs in der Spitze dann aber fast vervierfacht.
Wacker Chemie wird am 27. Oktober ihre Q3-Zahlen präsentieren. Nachdem der Hersteller chemisch-technischer Erzeugnisse besser als vom Markt erwartete Q2-Ergebnisse vorlegte, durchbrach der Titel den Widerstand bei 85 Euro. Wenige Tage konnte sich der Anteilschein (83,62 Euro; DE000WCH8881) über der psychologisch wichtigen Marke halten, bevor Investoren Kasse machten und den Kurs gen Süden schickten.
Der persönliche Kontakt zu möglichst vielen Tradern in unserem Dachwikifolios PLATOW Best Trader Selection ist uns bekanntlich wichtig. Schließlich heben wir uns u. a. damit von den zahlreichen anderen Dachwikifolios ab, bei denen die Verantwortlichen ausschließlich mit den Infos leben müssen, die sie über die offizielle Social Trading-Plattform erhalten. In zwei Fällen ist es uns bislang leider nicht gelungen, ein Interview mit den Akteuren zu führen. Das ist einerseits natürlich schade, andererseits aber auch kein Beinbruch, solange die Trader ihr Regelwerk beachten und eine nachhaltig überzeugende Performance abliefern. So wie das zum Beispiel bei Thomas Dittmer („tonipolster“) der Fall ist, dessen wikifolio Spezialwerte wir Ende Mai aufgenommen haben. Seitdem konnte das gerade auf ein neues Allzeithoch gekletterte wikifolio-Zertifikat ein Plus von immerhin 7% verbuchen.
So schnell kann es gehen. Noch vor einer Woche hatten wir uns fast damit abgefunden, dass unser Short-Trade auf Wacker Chemie mit vollem Initial-Risiko ausgestoppt wird. Die Aktie war am vergangenen Mittwoch bis knapp unter die Marke von 88 Euro gestiegen, wo wir unseren Stoppkurs justiert hatten.
Unsere erst Mitte Juli neu eröffneten Long-Spekulationen sind in der vergangenen Woche voll durchgestartet. Nicht nur der Turbo Long auf Rheinmetall (s. o.), sondern auch der Unlimited Turbo Bull auf GFT und der Wave Call XXL auf Rational legten auf Wochensicht zweistellig zu. Bei beiden Positionen boten sich aus charttechnischer Sicht bislang aber noch keine Gewinnmitnahmen oder Anpassungen der Stopp an, was sich in Kürze jedoch durchaus ändern kann.
Am Donnerstag wird Wacker Chemie seine endgültigen Q2-Zahlen vorlegen. Schon am vergangenen Montag berichtete der Chemiekonzern auf Basis vorläufiger Geschäftszahlen über eine erfreuliche Entwicklung beim EBITDA. So lag das um Sondererträge bereinigte, vorläufige EBITDA mit 295 Mio. Euro über den Erwartungen der Marktteilnehmer.
Fast 4 Prozentpunkte hat unser Musterdepot auf Wochensicht zulegen können und damit trotz der Beimischung einiger Short-Positionen die Aktienmärkte deutlich outperformt. Stärker an Wert verloren hat von unseren Depotwerten lediglich der Turbo Bear auf Wacker Chemie, wo die Aktie nach einem weiteren Zwischenspurt gerade zum wiederholten Male den Widerstand bei rund 87 Euro testet.
Positive Analystenstudien haben die im MDAX gelistete Aktie von Wacker Chemie in der vergangenen Woche beflügelt. Die Strategen von Berenberg hatten den Titel mit einem „Kaufen“-Votum sowie einem Kursziel von 98 Euro versahen. Begründet wurde die äußerst positive Einschätzung mit der Aussicht auf eine Erholung der Gewinne im Polysilikon-Sektor ab dem Jahr 2017 sowie deutlich steigenden Dividenden. Einen Tag zuvor hatten die Kollegen von Morgan Stanley die Aktie auf „Equal-weight“ abgestuft, da die Neubewertung der Aktie nach der 40-prozentigen Kurserholung von den Tiefs nun abgeschlossen sei. Der leicht auf 93 Euro reduzierte „faire Wert“ liegt aber noch deutlich über den aktuellen Notierungen.
Die Kursziele der Analysten bewegten sich in den vergangenen Wochen mehrheitlich in diesem Bereich, wenngleich es auch einige skeptischere Studien gab. Die insgesamt sehr gute Stimmung hat aber bislang nicht ausgereicht, um den großen (grün) Abwärtstrend nachhaltig zu brechen. An dem jüngsten Hoch bei rd. 86 Euro haben sich die Käufer zuletzt zweimal die Zähne ausgebissen. Aktuell starten die Bullen den nächsten Anlauf. Charttechnisch spricht in einem normalen Marktumfeld einiges für kurzfristig wieder fallende Notierungen. Erstes Ziel einer etwaigen Korrektur wäre das jüngste Tief des mittleren (rot) Aufwärtstrends bei rund 72,50 Euro. Die nächsten Quartalszahlen des Unternehmens und damit der nächste potenzielle Kurstreiber stehen erst Ende Juli auf dem Programm.
Wir haben daher den starken Anstieg der Aktie nach der Berenberg-Studie genutzt, um Donnerstag bei einem Aktienkurs von rund 81,50 Euro eine spekulative Short-Position zu eröffnen. Die wurde daraufhin mit einem Stopp bei 88 Euro (über den jüngsten Hochs) abgesichert. Der Unlimited Turbo Bear der Commerzbank (Basispreis: 105,0536 Euro; Knock-Out-Marke: 99,74 Euro) hatte bei der Depotaufnahme einen Hebel von 3,4. Wir haben bei diesem Short-Trade auch mit Blick auf die ansonsten recht starke Long-Positionierung in unserem Depot gut 1,4% unseres Kapitals riskiert.
Seit unserem letzten Update (PB v. 3.2.) zu Wacker Chemie hat sich die Aktie von ihrem negativen Momentum lösen können und rund 42% an Wert zugelegt. Mit einem 2016er-KGV von 33 ist der Titel (84,76 Euro; DE000WCH8881) aber nicht mehr günstig zu haben. Trotzdem stehen die Ampeln bei dem Hersteller von chemischen Spezialprodukten sowohl aus fundamentaler als auch aus technischer Sicht wieder auf Grün.
Unsere letzte Empfehlung (PB v. 18.3.15) von Wacker Chemie wurde im Juli 2015 ausgestoppt. Derzeit notiert der Titel (59,69 Euro; DE000WCH8881) mit rund 60 Euro meilenweit unter dem Stopp bei 87,50 Euro. Die Aktie der Münchener ist seit rund einem Jahr am Fallen, woran auch die über Erwartungen gelegenen Geschäftszahlen der Tochter Siltronic (16,36 Euro; DE000WAF3001) nichts ändern konnten.
Wenn am Mittwoch (nach Redaktionsschluss) Volkswagen seinen Neunmonatsbericht präsentiert, werden Börsianer noch gebannter als sonst nach Wolfsburg schauen. Schließlich ist dieser Quartalsbericht der erste nach Bekanntwerden von Dieselgate. Neuigkeiten und Zahlen zum Krisenmanagement wären nicht nur VW-Anteilseignern willkommen, sondern auch anderen Aktionären. Schließlich ist der Autoriese für die gesamte deutsche Wirtschaft von Bedeutung.
ADO Properties, Chorus Clean Energy, CBR Fashion, Elumeo – das Geschäft mit Börsengängen boomt derzeit für deutsche Verhältnisse geradezu. Scheitert das Quartett nicht noch auf der Zielgeraden, werden schon im Juli genauso viele Unternehmen ein IPO im Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse durchgeführt haben wie im gesamten Vorjahr. Offenbar geben die Kandidaten und die sie begleitenden Banken vor der Sommerpause noch einmal Gas. So günstig wie im Frühjahr ist das Umfeld zwar nicht mehr, aber die erzielbaren Preise sind noch immer auf einem reizvollen Niveau.
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Der deutsche Kurszettel wird voraussichtlich am 11.6. um eine Notiz reicher. So will der Mutterkonzern Wacker Chemie insgesamt 7,7 Mio. Papiere der Tochter Siltronic auf dem Frankfurter Parkett platzieren. Hierzu wurden die Konsortialführer Citigroup und Credit Suisse beauftragt. Zusätzlich will Siltronic 5 Mio. neue Anteile im Rahmen einer Kapitalerhöhung ausgeben, so dass das Emissionsvolumen bis zu 480 Mio. Euro betragen könnte. Gezeichnet werden können die Aktien noch bis zum 10. Juni, wobei die Preisspanne 30 bis 38 Euro beträgt. Der Graumarktkurs liegt derzeit bei rund 37 Euro, könnte im Vorfeld der Handelsaufnahme aber etwas sinken.
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Es hätte der Börsengang des Jahres werden können: Finanzinvestor Advent sah den richtigen Zeitpunkt gekommen, um sich aus der Parfümeriekette Douglas zurückzuziehen. Zunächst schien ein IPO die naheliegende Lösung zu sein. Noch am Freitag gab Vorstandschef Henning Kreke erste Einzelheiten zum Börsencomeback des Traditionsunternhemens bekannt. Offensichtlich liefen hinter den Kulissen aber die Verhandlungen mit dem Finanzinvestor CVC weiter. Der gab am Montag nämlich überraschen bekannt, den Advent-Anteil zu übernehmen. Der Poker hat sich für Advent gelohnt. Statt die (neuen) Aktien von Douglas in mehreren Tranchen auf dem Börsenparkett zu verkaufen, macht der Investor jetzt auf einen Schlag Kasse. Denn dass die Kurse in den kommenden Monaten genauso rasant zulegen wie in den ersten Monaten des Jahres, erscheint vielen Beobachtern fraglich.
Bisher war der MDAX-Konzern Wacker Chemie bei der Dividende recht knauserig. Dies dürfte sich aber mittelfristig ändern. So soll die Ausschüttung für das vergangene Geschäftsjahr immerhin auf 1,50 Euro je Anteilschein verdreifacht werden. Dieser Trend dürfte sich in der laufenden Zwölfmonatsperiode fortsetzen. So zeigte sich der Vorstand um CEO Rudolf Staudigl optimistisch für die Zukunft. Insbesondere sollen beim äußerst zyklischen Polysiliciumgeschäft die Absatzmenge und der Umsatz weiter wachsen. Das EBITDA könnte hingegen leicht zurückgehen, da Anlaufkosten für einen Produktionsstandort in den USA belasten. Dies könnte sich auch vorübergehend dämpfend auf das EPS auswirken, das ab dem Jahr 2016 aber deutlich anziehen dürfte.
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In den vergangenen Monaten haben wir immer wieder von einer Erholung auf dem globalen Solarmarkt berichtet. Auch für den MDAX-Konzern Wacker-Chemie zeigten wir uns zuletzt Ende September (vgl. PB v. 24.9.) optimistisch. Die am Donnerstag vorgestellten Q3-Zahlen waren denn auch keineswegs enttäuschend. Zwar wurde der Nettogewinn durch Sondereffekte deutlich aufgehübscht. Aber auch ohne diese einmaligen Einflüsse wäre es bei den Oberbayern zu einem deutlichen Plus gekommen. Der Umsatzanstieg von 6% gegenüber dem Vorjahresquartal signalisiert jedenfalls, dass die Kunden ihre Zurückhaltung aufgegeben haben.
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An den internationalen Devisenmärkten tendierte der Euro gegenüber dem US-Dollar schwach. Dies spielt vielen deutschen Firmen in die Karten, die über einen hohen Exportanteil in den Dollarraum verfügen. Zu den Gewinnern dürfte auch das MDAX-Unternehmen Wacker Chemie zählen, das stark außerhalb der Eurozone engagiert ist.
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