VW – Mehr Modelle, weniger Kosten
Die Auslieferungen stiegen 2023 zwar um 1,6% auf 3,2 Mio. Einheiten. Da aber der Gesamtmarkt mit +6,7% auf 21,7 Mio. Fahrzeuge noch stärker kletterte, sank der VW-Marktanteil auf 14,5% (Vj.: 15,1%). Erstmalig hat 2023 mit BYD ein lokaler Hersteller mit 2,4 Mio. Einheiten die Kernmarke VW (2,3 Mio. Einheiten) überholt.
Mit 30 neuen Modellen will Blume bis Ende des Jahrzehnts nun die Gunst der chinesischen Verbraucher zurückerobern. Bis 2030 soll die Zahl der verkauften Fahrzeuge auf 4 Mio. steigen und das EBIT von 2,6 Mrd. im Jahr 2023 auf 3,0 Mrd. Euro wachsen. Eine wichtige Stellschraube sind Kostenreduzierungen. Wie der Slogan „In China, für China“ bereits vermittelt, will Blume das lokale Ökosystem aus Entwicklung, Beschaffung und Produktion stärker miteinander verzahnen. Dafür sollen lokalen Partnerschaften wie z.B. mit Xpeng sukzessive ausgebaut werden.
Bislang wurden die Fahrzeuge in Deutschland entwickelt und für den chinesischen Kunden angepasst – zuletzt mit mäßigem Erfolg. Nur 5,9% der ausgelieferten Fahrzeuge im Q1 in China waren reine Stromer, während Anteil der E-Fahrzeugen an den Gesamtverkäufen in China für 2024 auf 40% geschätzt wird. Um wieder näher an den Bedürfnissen der chinesischen Kunden zu produzieren, kann VW die lokale Nachhilfe gut gebrauchen.
Die strategische Neuausrichtung ist ein Zeichen dafür, dass das Management den Ernst der Lage erkannt hat. Künftig wird sich Blume an seinen Zielvorgaben messen müssen. Die DAX-Aktie (119,00 Euro; DE0007664039) liegt seit unserer Erstempfehlung in PB v. 30.1. mit rd. 2% vorn. An unserer positiven Einschätzung halten wir fest. pk
Volkswagen ist ein Kauf. Stopp: 84,10 Euro.
VW Vz.
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