Kurznachrichten im Überblick
In dieser Ausgabe kümmern wir uns um Allianz, Porsche SE, Cewe und AT&S.
„Kaufen, wenn die Kanonen donnern, verkaufen, wenn die Violinen spielen.“
In dieser Ausgabe kümmern wir uns um Allianz, Porsche SE, Cewe und AT&S.
Anleger hatten es im Oktober nicht leicht. Der DAX verliert den dritten Monat in Folge mehr als 3%, mit sich beschleunigender Tendenz (August: -3,0%; September: -3,5%; Oktober: -3,9%). Vom zwischenzeitlich üppigen Jahresplus von 18% Ende Juli sind nur noch rd. 6% übrig.
Am Freitag (20.10.) hat China einen Riegel vor die Ausfuhr des für die Weltwirtschaft wichtigen Minerals Grafit geschoben. Ab dem 1.12. müssen heimische Exporteure eine Ausfuhrgenehmigung für mehrere Grafitprodukte einholen.
Am Freitag (20.10.) hat Volkswagen auch die Guidance für 2023 per Ad-hoc-Mitteilung angepasst.
Volkswagen hat es dieses Jahr nicht leicht. Die DAX-Aktie (110,10 Euro; DE0007664039) liegt rd. 7% im Minus. Fundamental ist das nicht unbegründet, wie die am Freitag (15.9.) gemeldeten Absatzzahlen für August vor Augen führen.
Toyota hat einen starken Jahresauftakt hingelegt. Dank der verbesserten Liefersituation um Elektronikchips steigerte der japanische Autohersteller den Absatz im Q1 (per 30.6.) um 16% auf 2,3 Mio. Fahrzeuge, wie der Konzern am Dienstag (1.8.) mitteilte. Zum Vergleich: Volkswagen steigerte die Auslieferungen um 18% auf 2,3 Mio. Einheiten. Die beiden weltweit größten Volumenhersteller lagen im abgelaufenen Quartal also fast gleichauf.
Am Dienstag (13.6.) tagte der Aufsichtsrat von Volkswagen, um vor dem Kapitalmarkttag (21.6.) letzte Details abzustimmen. Im Vorfeld sind laut „Handelsblatt“ erste Eckpunkte zu den mittelfristig avisierten Zielen durchgesickert. Demnach will CEO Oliver Blume den Fokus auf die Profitabilität legen, statt einen globalen Führungsanspruch in Sachen Absatzzahlen zu beanspruchen.
In Phasen hoher Inflation tendiert der breite Aktienmarkt eher seitwärts oder negativ, da viele Unternehmen die stark steigenden Inputkosten nur mit zeitlicher Verzögerung weitergeben können, wenn überhaupt. Noch dazu ziehen durch die inflationsbedingten Zinsanhebungen die Finanzierungskosten deutlich an. Rohstoffe hingegen steigen historisch in diesen Phasen stark und können daher in der Portfoliostrategie eine wichtige Säule bilden.
Porsche Automobil Holding (PAH) blickte auf der Bilanz-PK am Donnerstag (23.3.) auf ein ereignisreiches Jahr 2022 zurück. Das Highlight im Vj. dürfte klar der Börsengang bzw. die Abspaltung der Porsche AG aus dem Volkswagen-Konzern gewesen sein. Die Familien Porsche und Piëch, die im vollständigen Besitz der Stammaktien der PAH sind, haben sich über ihre Holding 25 Prozent plus eine Aktie an dem Sportwagenhersteller gesichert und damit ihr Beteiligungsportfolio erweitert. Dadurch verspricht sich die Konzernspitze, die Erlösströme mittelfristig zunehmend zu diversifizieren.
Das Jahr 2022 lief für BMW ausgesprochen stark. Der Umsatz stieg um 28% auf 142,6 Mrd. Euro. Die EBIT-Marge des bei Analysten im Vordergrund stehenden Segments Automotive (87% der Konzernumsätze) fiel auf 8,6% (Vj.: 10,3%), was jedoch auf einen einmaligen Sondereffekt durch eine im Vj. konsolidierte Übernahme in China zurückzuführen ist. Auf der Jahreskonferenz (15.3.) stellte CEO Oliver Zipse zudem seine mittelfristige Strategie vor und die liegt klar im Premiumsegment und in der E-Mobilität.
Die letzten Stellungnahmen des IWF zur Lage Argentiniens klangen durchaus positiv. Argentinien habe natürlich ganz besondere Umstände, aber „nicht das dramatische Risiko“, welches von einer „nicht nachhaltigen Verschuldung“ ausgehe, betonte IWF-Chefin Kristalina Georgieva Mitte Januar. Und Chef-Volkswirt Pierre-Olivier Gourinchas gab sich optimistisch, dass die Inflation als Kernproblem in den Griff zu bekommen sei.
Mit der Aufhebung der Null-Covid-Politik vollzieht China eine 180-Grad-Wende. Die Entscheidung ist wichtig für Deutschland, denn für deutsche Unternehmen ist das Reich der Mitte Absatzmarkt, günstiger Produktionsstandort und Lieferant z. B. Seltener Erden zugleich. Beispiele gefällig?
Während wir bei Volkswagen am 20.12. ausgestoppt wurden, sind wir bei Sartorius eingestiegen. Bei Munich Re wurde der Stopp auf 212,50 (201,20) Euro erhöht. Zudem begrüßen wir zum 19.12. Porsche AG in der DAX-Familie. Puma musste in den MDAX weichen.
Waren Mischkonzerne einst unter Investoren beliebt, entscheiden sich immer mehr inzwischen Unternehmen dazu, Firmenteile separat an die Börse zu bringen. Zumeist, um sich perspektivisch von diesem Geschäftsanteil komplett zu trennen oder Mehrwert für die Aktionäre zu schaffen. Die Theorie besagt: Die Summe der Einzelteile ist meist mehr wert als das Ganze. International kündigten diesen Schritt zuletzt Mischkonzerne wie GE, Johnson & Johnson und Toshiba an (vgl. PB v. 22.11.21). Doch lohnen sich sogenannte Spin-Offs, bei denen Altaktionäre an der neuen Gesellschaft beteiligt oder über einen IPO Aktien an neue Investoren verkauft werden?
Das Q3 lief für Volkswagen durchwachsen. So stieg zwar der Umsatz um 24%. Auch das EBIT legte um 65% ggü. Vj. zu, enttäuschte aber die Analysten, die sich einen 10% höheren Wert erhofft hatten. Die größte Enttäuschung war allerdings der Nettogewinn der Wolfsburger. Trotz üppiger Absatzsteigerung sank der Gewinn um 29% und lag damit fast 50% unter den Erwartungen. Diese negative Überraschung dürfte einer der Gründe für die im Vergleich zum DAX sehr anämische Erholung der Aktie (137,74 Euro; DE0007664039) gewesen sein.
Unter militärischen Ehren wurde Bundeskanzler Olaf Scholz am Freitag (4.11.) in China empfangen. Schon im Vorfeld mahnten Kritiker die Symbolwirkung eines Besuchs an – finde dieser doch nur wenige Tage nach der Wiederwahl Xi Jinpings statt. Insbesondere mit dem aggressiveren Auftreten gegenüber Taiwan und den Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang stehen aktuell zwei Dauerbrenner im Fokus des gesellschaftlichen Interesses.
Nach einem Abverkauf von bis zu 57% seit Jahresbeginn hat der Chartverlauf der Knaus Tabbert-Aktie (28,30 Euro; DE000A2YN504) zuletzt konstruktive Tendenzen gezeigt. Anstatt sein bisheriges Jahrestief bei 23,90 Euro vom 5.7. abermals zu testen, beendete der Wohnmobilhersteller die jüngste Abwärtsbewegung bereits bei 25,60 Euro (29.9.) und startete danach eine beeindruckende Erholung.
Während die deutsche Wirtschaft unter den explodierenden Gaspreisen ächzt, könnte Volkswagen laut Informationen von Bloomberg einen enormen Gewinn aus einem früheren Gasgeschäft erzielen. Da der Konzern das Ziel verworfen hat, die eigenen Kraftwerke von Kohle auf Gas umzustellen, werden wohl durch den Verkauf der nun überflüssigen Gaskontrakte knapp 400 Mio. Euro Gewinn generiert werden.
Seit vergangenem Dienstag (20.9.) und noch bis zum kommenden Mittwoch (28.9.) können Anleger ihr Interesse für den Erwerb von stimmrechtlosen Vz.-Aktien der Porsche AG (89,50 Euro im Handel per Erscheinen; DE000PAG9113) bei den Konsortialbanken (BW Bank, Comdirect, Consorsbank, DAB BNP, Deutsche Bank, Sparkassen/Finanzgruppe, LBBW, Maxblue, S Broker und Unicredit) hinterlegen. Aber lohnt sich der Einstieg bei dem ikonischen Sportwagenhersteller, dessen IPO mit bis zu 9,4 Mrd. Euro Emissionserlös zu den fünf größten Börsengängen Europas zählen dürfte?
In unserem Relative Stärke-Ranking gibt es einen neuen Spitzenreiter. Dank der anhaltenden Kursgewinne ist die Commerzbank im Wochenvergleich von Platz sieben bis ganz nach oben aufs Treppchen gesprungen. Der bisherige Primus, SMA Solar, rutschte dadurch auf Rang zwei ab. Ebenfalls deutlich nach oben (von 14 auf 8) ging es für die Deutsche Börse. Volkswagen (von 17 auf 11) profitiert von dem anstehenden IPO der Porsche AG. Dasselbe gilt für die Porsche Holding, der innerhalb des gesamten Rankings der größte Sprung von Platz 47 auf Platz 18 gelang. Neu in den Top-20 sind nach der Indexumstellung der Deutschen Börse die Aktien von Hella (direkt auf Platz 3) und Stabilus (13). Die Aktie von Adtran Holding fällt wegen der noch zu geringen Börsenhistorie (kein 130-Tage-Schnitt möglich) aktuell noch aus der Wertung.
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