Virus-Angst hat Tui fest im Griff
Doch Meldungen über den geplanten Verkauf von Unternehmensanteilen und die Implementierung externer Partner sowie der rigide Sparkurs bei Tuifly verunsicherten Anleger. Eigentlich sollten solche Maßnahmen vertrauensbildend wirken, stärken sie doch die finanzielle Basis des Unternehmens. Doch für Börsianer waren sie eher Zeichen operativer Schwäche. Unsere Empfehlung wurde noch Ende Juni ausgestoppt.
Trotz eines schmerzhaften 15%-Verlusts hätte es schlimmer kommen können. Das Setzen eines Stoppkurses sowie dessen frühes Erhöhen hat deutlich stärkere Verluste verhindert. Zuletzt sorgten gestiegen Corona-Infektionen in Urlaubsgebieten und die Absage der ersten, für den 31.7. geplanten Kreuzfahrt für weitere Rücksetzer bei der Aktie (3,49 Euro; DE000TUAG000). Dass Tui sämtliche Flüge von Großbritannien aufs spanische Festland gestrichen hat, führte zu Wochenbeginn zu einem Kurseinbruch von gut 15%. Wir halten diese Reaktion aus operativer Sicht für übertrieben. Aber sie zeigt, wie sehr die Angst vor einer zweiten Infektionswelle die Kurse v. a. von Tourismus-Aktien beeinflusst. Anleger scheuen das Risiko eines erneuten Reisestopps. Diese Sorge können auch positive Q3-Zahlen am 13.8. oder die zuversichtlichen Buchungsaussichten für 2021 zumindest kurzfristig nicht beenden.
Beoachten Sie Tui daher vorerst.