Deutsche Aktien

Versicherungswerte sind der Fels in der Brandung

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Für viele spekulative Investoren sind die Aktien der großen Versicherungsgesellschaften nicht die erste Wahl. Häufig bemängeln sie, dass spektakuläre Kursgewinne mit diesen Titeln auf kurz- oder mittelfristige Sicht nicht möglich sind. Zudem fehle den Firmen langfristig das Wachstumspotenzial, da die hiesigen Märkte schon stark gesättigt sind. Diesen Argumenten können wir natürlich nicht widersprechen. Dennoch halten wir die hoch kapitalisierten Konzerne für defensiv orientierte Anleger interessant. So bieten diese Unternehmen eine weit überdurchschnittliche Dividendenrendite und sind gemessen am KGV äußerst niedrig bewertet. Dies reduziert das Kursverlustrisiko und lässt die Volatilität der Papiere an der Börse vergleichsweise niedrig ausfallen.

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Mit einem Börsenwert von knapp unter 60 Mrd. Euro ist der Münchener Allianz-Konzern der unangefochtene Platzhirsch in der Branche. Seit Jahrzehnten zählt das Papier (129,25 Euro; DE0008404005; DB Platinum III Platow Fonds) zu den Schwergewichten im DAX. Zwar dürften die Erlöse bei den Bayern im laufenden Geschäftsjahr stagnieren. Allerdings sollte das EPS zeitgleich um 6% auf rund 13,88 Euro anziehen, was eine Dividendenerhöhung von 5,30 Euro auf 6 Euro möglich macht. Da wir langfristig ein Nettogewinnwachstum von 2% per annum sehen, sollte sich die Ausschüttung tendenziell erhöhen. Mit einer 2015er-Dividendenrendite von 4,9% ist der Anteilschein recht attraktiv bewertet. Der Rücktritt von Bill Gross, dem Chief Investment Officer der Tochterfirma Pimco dürfte das Papier nur kurzfristig belasten.

Neuleser kaufen bis 130,50 Euro mit Stopp 104,50 Euro.

Bei der Aktie der Munich Re (155,55 Euro; DE0008430026) liegt die 2015er-Dividendenrendite mit 4,9% sogar noch etwas höher. Da aber der Markt im Rückversicherungsgeschäft hart umkämpft ist, sollte der Nettogewinn je Aktie in den kommenden drei Jahren nur stabil bleiben. Das niedrige 2015er-KGV von 9 tröstet indes über die fehlende EPS-Dynamik hinweg.

Neuabonnenten greifen an schwachen Tagen bis 152,50 Euro zu. Den Stopp belassen wir bei 128,50 Euro.

Bei der Hannover Rück beträgt das 2015er-KGV ebenfalls 9. Allerdings erwarten die Analysten (Thomson), dass die Erlöse bis zum Jahr 2016 mit einer Steigerung von insgesamt 4% etwas schneller wachsen als bei der Munich Re, was die relative Attraktivität des Anteilsscheins (63,56 Euro; DE0008402215) etwas erhöht. Allerdings sind bei den Niedersachsen die Handelsumsätze bei der Aktie deutlich geringer, so dass Großinvestoren etwas vorsichtiger agieren dürften.

Noch nicht engagierte Leser greifen bis 63,10 Euro mit (unverändertem) Stopp bei 52,25 Euro zu.

Mit einem 2015er-KGV von 9 und einer 2015er-Dividendenrendite von immerhin 4,9% ist die Talanx-Aktie (26,81 Euro; DE000TLX1005) im Branchenvergleich durchschnittlich bewertet. Allerdings verspricht das zunehmende Engagement in den Schwellenländern mittelfristig etwas höhere Nettogewinnsteigerungen als bei der Konkurrenz.

Neuleser greifen bis 27,10 Euro mit Stopp 22,90 Euro zu.

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