bau- & Ingenieurswesen

Uzin Utz hat die Kosten im Griff

Uzin Utz hat sich in einem schwierigen Marktumfeld 2024 hervorragend geschlagen. Vor allem die Profitabilität konnte überzeugen. Die recht konservativen Ziele für das laufende Geschäftsjahr lassen nach einem ordentlichen Startquartal noch Luft nach oben.

Thomas Koch,
Uzin Utz Firmengelände in Ulm
Uzin Utz Firmengelände in Ulm © Uzin Utz

Im ersten Earnings-Call der Unternehmensgeschichte hatte CFO Christian Richter gute Nachrichten zu verkünden. Der Komplettanbieter für Bodensysteme musste zwar einen Umsatzrückgang von 0,7% auf 476 Mio. Euro hinnehmen, schnitt damit aber im Rahmen der Erwartungen und besser als viele Konkurrenten ab. Dank „konsequenter Kostenoptimierungen“ und einer Entspannung auf dem Beschaffungsmarkt gelang beim Rohertrag ein Plus von 6,2%. Ein deutlicher Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge (Auflösung von Rückstellungen und Währungskursgewinne) sowie unterproportional zum Rohertrag gestiegene Personalkosten (+3,1%) führten zu einem Zuwachs von 24,1% beim EBIT. Die Marge kletterte von 7,2% im Vorjahr und 7,5% in Jahr 2022 auf 9,0%. Je Aktie erzielte das Unternehmen einen Gewinn von 5,84 Euro (+30,4%). Das lag deutlich über den Analystenschätzungen von 5,12 Euro.

Für 2025 rechnet der Konzern mit einem leichten Umsatzwachstum und einem leichten Rückgang beim EBIT. Während Preiserhöhungen am Markt aktuell „undenkbar“ seien, müsse Uzin Utz für das künftig geplante „deutliche Wachstum“ mehr Personal bei höheren Löhnen in Kauf nehmen und Investitionen u.a. in Digitalisierung tätigen. Allerdings habe man die Prognose recht früh erstellt und im Vorstand bereits über eine Anhebung diskutiert. Die Idee wurde mit Blick auf das politische Umfeld aber erst einmal verworfen. Mit Blick auf die Zölle der US-Regierung ist Richter froh, für das US-Geschäft ausreichend Fertigungskapazitäten vor Ort zu haben. Das deutsche Sondervermögen hingegen könnte helfen, „wenn das Geld auch in die Sanierung und den Neubau von Gebäuden (Wohnraum) investiert wird“.

Die Aktie (58,00 Euro; DE0007551509) ist seit unserer jüngsten Empfehlung um 17% gestiegen, bleibt aber bei einem KGV von 10 kaufenswert. Den Stopp ziehen wir von 35,00 Euro auf 42,00 Euro nach.

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