Telekomdienstleister

United Internet profitiert von Krones

Endlich wieder eine positive Nachricht, möchte man meinen. Nach dem Abstieg Mitte Juni steigt United Internet wieder in den MDAX auf.

Das ist dabei aber nicht dem Verdienst des Unternehmens geschuldet, sondern vielmehr der Tatsache, dass der Getränkeabfüllanlagen-Spezialist Krones seine Corporate Governance nicht im Griff hat und deswegen am 18. 9 aus dem zweitgrößten deutschen Index fliegen wird. Grund: Der bis Ende 2022 als CFO agierende Norbert Broger sitzt mittlerweile im Prüfungsausschuss, der damit nicht unabhängig vom Vorstand ist.

Was die United-Internet-Aktie betrifft, mahnen wir zur Vorsicht. Das 2024er-KGV von 9 (10J-Schnitt: 25) sieht zwar günstig aus. Die Wachstumsaussichten liegen mit 3,6% p. a. aber unter dem historischen Schnitt (10J: 10,0%), bei gleichzeitig fallenden Margen und hohen Investitionen in das 5G-Netz. Allein 2023 sollen diese bei 800 Mio. Euro liegen. Das belastet die Bilanz und drückt die ohnehin schon niedrige Kapitalrendite von 7%. Die vage Hoffnung, dass der Wechsel bei der Mobilfunktochter 1&1 vom Roaming-Partner Telefónica zu Vodafone (vgl. PB v. 3.8.) Früchte trägt, haben der Aktie (18,10 Euro; DE0005089031) seit August ordentlich Schub verliehen (+34%). Nach Problemen mit Zulieferern und Rückschlägen beim Aufbau des eigenen 5G-Netzes bleiben wir jedoch skeptisch und sehen in Dt. Telekom ein attraktiveres Investment. sm

Wir warten bei United Internet ab.

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