United Internet profitiert von Krones
Das ist dabei aber nicht dem Verdienst des Unternehmens geschuldet, sondern vielmehr der Tatsache, dass der Getränkeabfüllanlagen-Spezialist Krones seine Corporate Governance nicht im Griff hat und deswegen am 18. 9 aus dem zweitgrößten deutschen Index fliegen wird. Grund: Der bis Ende 2022 als CFO agierende Norbert Broger sitzt mittlerweile im Prüfungsausschuss, der damit nicht unabhängig vom Vorstand ist.
Was die United-Internet-Aktie betrifft, mahnen wir zur Vorsicht. Das 2024er-KGV von 9 (10J-Schnitt: 25) sieht zwar günstig aus. Die Wachstumsaussichten liegen mit 3,6% p. a. aber unter dem historischen Schnitt (10J: 10,0%), bei gleichzeitig fallenden Margen und hohen Investitionen in das 5G-Netz. Allein 2023 sollen diese bei 800 Mio. Euro liegen. Das belastet die Bilanz und drückt die ohnehin schon niedrige Kapitalrendite von 7%. Die vage Hoffnung, dass der Wechsel bei der Mobilfunktochter 1&1 vom Roaming-Partner Telefónica zu Vodafone (vgl. PB v. 3.8.) Früchte trägt, haben der Aktie (18,10 Euro; DE0005089031) seit August ordentlich Schub verliehen (+34%). Nach Problemen mit Zulieferern und Rückschlägen beim Aufbau des eigenen 5G-Netzes bleiben wir jedoch skeptisch und sehen in Dt. Telekom ein attraktiveres Investment. sm
Wir warten bei United Internet ab.