Tui – Über der Aktie schwebt die Verwässerungsgefahr
Da im Zuge des Splits bis zum 9.3. noch Bezugsrechte gehandelt werden, empfehlen wir investierten Anlegern, Kontakt zu ihrer Depotbank aufzunehmen, sofern die bisherige Anzahl der Aktien nicht durch zehn teilbar war. Mit dem Reverse-Split ebnet Tui den Boden für die in diesem Jahr geplante Kapitalerhöhung. Mit ihr will der Konzern nicht nur die Staatshilfen des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (479 Mio. Euro) bis Ende des Jahres vollständig zurückzahlen, sondern auch die Kreditlinie der KfW signifikant reduzieren und die eigene Bilanz stärken (Nettoverschuldung: 5,3 Mrd. Euro, Net Debt/EBITDA: 2,9x).
Mit Blick auf die drohende Verwässerung setzte das Papier (17,69 Euro; DE000TUAG505) die im Januar gestartete Konsolidierung fort und verlor seit HV rd. 10%. Die Zahlen zum Q1 (per 31.12.22) zeigen zumindest, dass es operativ langsam wieder bergauf geht: Im Auftaktquartal stieg die Anzahl der Gäste um 1 Mio. auf 3,3 Mio. ggü. Vj., was 93% des Vor-Corona-Niveaus aus 2019 entspricht. Die Hannoveraner konnten dank der zurückkehrenden Gäste den Umsatz um 58% auf 3,8 Mrd. (Q1 2019: 3,7 Mrd.) Euro steigern. Besonders positiv ist aber, dass beim EBIT mit 120,6 Mio. (Q1 2021: -153,0 Mio.) Euro wieder schwarze Zahlen stehen.
Trotz Unsicherheiten avisiert das Management um den ehemaligen CFO und neuen CEO Sebastian Ebel für das lfd. Gj. „deutliche“ Steigerungen bei Umsatz (Konsens: 19,1 Mrd. Euro), EBIT (Konsens: 962,9 Mio. Euro) und ROCE (Konsens: 13,1%). Aufgrund der hohen Schuldenlast und der drohenden Verwässerung durch die anstehende Kapitalerhöhung bleiben wir aber weiter an der Seitenlinie. dog
Bei Tui warten auch PB-Leser weiter ab.