Zyklische Konsumgüter

Tui muss an zwei Stellschrauben drehen

Im saisonal schwachen Wintergeschäft hat Tui am Dienstag (11.2.) mit Kunden- und Umsatzwachstum gepunktet. Dennoch ging es für die Aktie abwärts. Das sind die Gründe.

Dominik Görg,
TUIfly Flugzeug
TUIfly Flugzeug © © TUI Group

Um gleich 13% hat Tui den Umsatz im Q1 auf 4,9 Mrd. (Konsens: 4,5 Mrd.) Euro gesteigert, getrieben durch höhere Nachfrage und im Schnitt 4% höhere Preise. Der operative Gewinn (EBIT) stieg dabei gegenüber Vorjahr von 6,0 auf 50,9 Mio. (Konsens: 25,0 Mio.) Euro.

Vor allem der Bereich Urlaubserlebnisse, dessen Segmente Hotels & Resorts sowie Kreuzfahrten Q1-Rekordergebnisse beim EBIT verbuchten, legte zu. Allerdings flogen die Tui-Airlines höhere Verluste ein.

Das Problem: Boeing. Zwar habe Tui ausreichend Flugzeuge für den regulären Betrieb in seiner Flotte, so CEO Sebastian Ebel. Diese seien jedoch zum Teil alt und daher teurer im Betrieb. Im Winter erhielt Tui statt 19 nur drei Boeing-Maschinen. Der operative Verlust stieg im Segment Märkte + Airline um ein Drittel auf über 125 Mio. Euro. Die MDAX-Aktie (7,71 Euro; DE000TUAG505) büßte rund 10% ein.

Hinzu kommt ein zweiter Punkt: die abnehmende Buchungsdynamik. Während die Buchungen sowohl im Winter- als auch Sommergeschäft bislang um 2% stiegen, avisierte Tui 4% im Winter- und 7% im Sommergeschäft.

Den Jahresausblick ließ das Unternehmen dennoch unverändert: Neben einem Umsatzanstieg um 5 bis 10% soll ein Gewinnplus um 7 bis 10% stehen. Positive Signale liefert die Nettoverschuldung, die mit 4,1 Mrd. Euro rund dem Zweifachen EBITDA entspricht. Mittelfristig peilt Tui den Faktor Net-Leverage von 1,0x an, was auch die Rückkehr zu einem BB-Rating durch Fitch widerspiegelt.

Wir warten bei Tui Fortschritte beim Flottenumbau ab.

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