Reederei

Trüber Ausblick bei Hapag-Lloyd

Vorsichtig blickt Deutschlands größte Reederei Hapag-Lloyd in die Zukunft. Im CEO-Call am Montagabend (18.3.) hat Rolf Habben Jansen, dessen Vertrag jetzt bis 2030 verlängert wurde, Einblicke in die strategische Ausrichtung der Hamburger gewährt.

Verladung eines Standardcontainers (TEU) von Hapag-Lloyd
Verladung eines Standardcontainers (TEU) von Hapag-Lloyd © Hapag-Lloyd

Ein zentraler Aspekt: Mit „Gemini“ geht Hapag-Lloyd ab Februar 2025 eine Kooperation mit der dänischen Møller-Mærsk ein und tritt damit aus der 2016 gegründeten „THE Alliance“ aus. Entsprechend wird Mærsk aus „2M“ mit MSC ausscheiden. Auf sieben Fahrtgebieten bringen beide Konzerne insgesamt eine Infrastruktur von 290 Schiffen mit einer kombinierten Kapazität von 3,4 Mio. Standardcontainern (TEU) ein.

60% stammen von Mærsk, 40% von Hapag-Lloyd. Habben Jansen hofft, dass der Mix aus erhöhter Fahrplanzuverlässigkeit (90%) und erhöhter Effizienz die Kosten langfristig senken und damit die Margen ankurbeln werde. Eine Vorstellung der Strategie „Setting Sail for 2030“ erwarten wir in den nächsten Wochen.

Am Börsenparkett hat die Hapag-Lloyd-Aktie (123,50 Euro; DE000HLAG475) einen schweren Stand. Nach Zahlenvorlage zum Gj. 2023 vergangene Woche büßte das Papier 9% ein. Während Umsatz (-49%), EBITDA (-77%; Marge: 56 auf 25%) und Gewinn (-83%) erwartungsgemäß stark zum Vj. einbrachen, enttäuschte der Ausblick.  So soll das EBITDA 1,0 bis 3,0 Mrd. (Vj.: 4,5 Mrd.) Euro erreichen, während beim EBIT mit minus 1,0 bis plus 1,0 Mrd. (Vj.: 2,7 Mrd.) Euro sogar ein Verlust droht.

Der Konsens hatte mit einem deutlichen Plus von 1,0 Mrd. Euro gerechnet. Wie Habben Jansen im Call bestätigte, dürfte die Nachfrage bis 2025 schwach bleiben, was uns angesichts des trüben Gewinnausblicks an der Seitenlinie belässt. dog

Wir warten bei Hapag Lloyd auf eine operative Trendwende im zweiten Halbjahr.

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