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Dass politisch inzwischen ein anderer Wind im Pharaonenstaat weht, ist deutlich erkennbar. Dass jedoch der neue Präsident Mohammed Mursi öffentlich börsennotierte Unternehmen der möglichen Steuerhinterziehung bezichtigt, ist schon eine neue Dimension. Zu den entsprechenden Unternehmen zählt auch Orascom Construction Industries (OCI; 31,927 Euro; 800 351; US68554N1063). Zwischenzeitlich war die Aktie sogar vom Handel ausgesetzt. Da daraufhin die Gerüchte ins Kraut schossen, sah sich das Unternehmen genötigt, per Pressemitteilung für Klarheit zu sorgen. Es geht wohl um den Verkauf der Zementeinheit an Lafarge aus dem Jahr 2007. Zu dieser Zeit waren mögliche Gewinne aus dem Verkauf von börsennotierten Gesellschaften steuerfrei. Darauf verweist auch OCI. Um die Gemüter zu beruhigen, wurde zusätzlich Premier Hesham Qandil zitiert, der betont haben soll, dass nicht an rückwirkende Änderungen der Gesetze gedacht werde. Es sollen die Gesetze gelten, die zum Zeitpunkt der Transaktionen in Kraft waren. Damit wäre OCI aus dem Schneider. Eine rückwirkende Änderung würde denn auch das Investorenvertrauen in den ägyptischen Rechtsstaat zerstören. Es gab allerdings auch positive Nachrichten. So soll OCI den Hurghada International Airport für 87 Mio. USD ausbauen. Daneben haben die Ägypter zusammen mit Besix den Auftrag für den Bau einer Mall mit Indoor-Skianlage in der Nähe der Hauptstadt Kairo (Volumen: 400 Mio. USD) erhalten. In 34 Monaten sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
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